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Porträt, lachend und mit Victory-Zeichen
FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky
FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky
HELMUT FOHRINGER/ APA/ Picturedesk.com

FPÖ bei EU-Wahl vorn: Ergebnisse, Reaktionen

09.06.2024 um 17:55, Andrea Schröder
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Die EU-Wahl in Österreich ist geschlagen und hat erstmals bei einem bundesweiten Urnengang die FPÖ auf Platz eins gebracht. Sie lässt SPÖ und ÖVP hinter sich.

27 Prozent dürften die Freiheitlichen laut Trendprognose errungen haben. Die Volkspartei hat in einem engen Duell mit 23,5 zu 23 Prozent derzeit knapp die Nase vorn. Grüne und NEOS schaffen wohl beide mit 10,5 Prozent die Zweistelligkeit. Die KPÖ liegt wie die DNA aktuell unter der entscheidenden 4-Prozent-Marke.

Ergebnis noch unter Verschluss

Bei diesen Zahlen handelt sich nicht um tatsächlich ausgezählte Stimmen. Die dürfen zwar bereits ausgewertet, nicht aber veröffentlicht werden, solange die Wahl in anderen Ländern noch läuft. So wird man erst um 23 Uhr Genaues wissen. Die Schwankungsbreite der Prognose liegt bei 2,5 Prozent.

Vilimsky "demütig"

Die FPÖ mit ihrem Spitzenkandidaten Harald Vilimsky dürfte jedenfalls in etwa am Niveau ihres bisherigen Rekordergebnisses von 27,5 Prozent bei der EU-Wahl 1996 landen.

Wir gehen demütig, dankbar und vor allem verantwortungsvoll mit diesem Vertrauensbeweis durch die Wähler um.

Harald Vilimsky

Historisches Minus für ÖVP

Für die ÖVP wird es wohl fix das schlechteste Ergebnis bei einem europäischen Urnengang. Verglichen zu von vor fünf Jahren inmitten der Ibiza-Krise büßt die Volkspartei rund elf Prozentpunkte ein.

Es ist bitter, aber gleichzeitig ein Auftrag. Wir brauchen noch mehr Unterstützung bei der Nationalratswahl.

Reinhold Lopatka
Porträt mit Mikros vor dem Kandidaten
ÖVP-Spitzenkandidat Reinhold Lopatka

Blaues Auge für SPÖ

Die Sozialdemokraten haben nicht wie gehofft zugelegt, auch hier gibt es ein Minus - allerdings handelt es sich nur um einen Prozentpunkt im Vergleich zur letzten EU-Wahl.

Die SPÖ ist nach wie vor in einer schwierigen Phase, wie es ausschaut.

Andreas Schieder
Porträt bei Interviews
Andreas Schieder, Top-EU-Mann der SPÖ

Grund zum Strahlen

Die NEOS wiederum können über das beste Ergebnis ihrer noch recht jungen Geschichte jubeln - plus einen Prozentpunkt - und bekommen zu ihrem Abgeordneten einen weiteren EU-Mandatar dazu.

Morgen geht's nach Brüssel!

Helmut Brandstätter
Porträt
Helmut Brandstätter von den NEOS

Katastrophe abgewendet

Die Grünen kommen nach den Turbulenzen um ihre Spitzenkandidatin Lena Schilling mit einem blauen Augen davon und büßen "nur" 3,5 Prozentpunkte ein. 

In den kommenden fünf Jahren werde ich jeden einzelnen Tag mit derselben Energie und Leidenschaft für den Klimaschutz kämpfen.

Lena Schilling
Porträt
Listenplatz 1 bei den Grünen hatte Lena Schilling

An 4-Prozent-Hürde gescheitert

Die KPÖ steigerte sich von 0,8 auf drei Prozent. Ganz ausgeschlossen ist ein Einzug ins EU-Parlament noch nicht. KPÖ-Spitzenkandidat Günther Hopfgartner gab sich in einer ersten Reaktion "relativ zufrieden". Bei der erstmals kandidierenden DNA ist er mit vorläufig 2,5 Prozent sehr unwahrscheinlich. DNA Spitzenkandidatin Huber-Mogg zeigte sich enttäuscht. Sie kündigte gegenüber dem ORF an, bei der Nationalratswahl im Herbst nicht antreten zu wollen. 

Porträt beim Interview
Maria Hubmer-Mogg, Liste DNA

Vorläufige Bilanz

Die Freiheitlichen würden nach derzeitigem Stand drei Mandate dazugewinnen, die NEOS eines. Die ÖVP verliert im Gegenzug zwei, die Grünen eines. Die SPÖ bliebe gleich. Österreich bekommt ja einen Sitz insgesamt dazu.

Unwetter spielte Rolle

Die Wahllokale in Österreich waren zumeist ab 8 Uhr und maximal bis 17 Uhr geöffnet. Improvisieren musste man in der Steiermark infolge der Unwetter, Wahllokale in Deutschfeistritz nördlich von Graz sowie im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld mussten verlegt werden. Auch im Burgenland im Bezirk Oberwart gab es unwetterbedingt Beeinträchtigungen der Wahllokale und Wahlzeiten in mehreren Sprengeln.

Österreich bekommt Stimme dazu

Statt wie bisher mit 19 Abgeordneten wird Österreich nach der Wahl künftig mit 20 Mandataren in Straßburg bzw. Brüssel vertreten sein. Grund dafür ist die für die kommende Legislaturperiode beschlossene Erhöhung der Gesamt-Mandatszahl im EU-Parlament, das in Zukunft 720 statt 705 Sitze stark sein wird.

 

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