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Asiatische Touristinnen machen in Hallstatt ein Selfie. | Credit: Robert Newald / picturedesk.com
Asiaten lieben Hallstatt und kommen in Scharen.
Asiaten lieben Hallstatt und kommen in Scharen.
Robert Newald / picturedesk.com

Die Chinesen kommen: Hallstatt fürchtet Corona-Welle

03.01.2023 um 14:25, Simone Reitmeier
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Ab 8. Jänner lockert China seine strengen COVID-19 Regeln für Einreisende. Heimkehrer müssen nicht mehr in Quarantäne. Für Hallstatt könnte das einen erneuten Touristenansturm sowie ein hohes Infektionsrisiko bedeuten.

Aktuell hält sich die Zahl chinesischer Touristen in Europa noch in Grenzen. Das liegt vermutlich an der strengen Quarantänepflicht bei der (Wieder-)Einreise nach China. Ab 8. Jänner könnte sich das aber schlagartig ändern: An diesem Tag lockert die asiatische Volksrepublik einige der rigiden COVID-19 Regelungen.

Quarantänepflicht in China entfällt

Mit 8. Jänner müssen chinesische Touristen nach ihrer Heimkehr nicht mehr tagelang in Quarantäne, auch die PCR-Testpflicht bei der Ankunft fällt weg. Ein gültiges Testergebnis, das nicht älter als 48 Stunden vor Abflug ist, reicht aus.

In Hallstatt hat man Angst vor Ansturm

Während Italien, Frankreich, Spanien oder Großbritannien bereits eigenständig eine Testpflicht für Reisende aus China einführten, macht Österreich noch keine Anstalten für eine Regelung. Ganz zum Missfallen jener Destinationen, die von Asiaten besonders gern besucht werden. Ganz vorne mit dabei: Hallstatt im Salzkammergut. Bereits seit Jahren klagt Bürgermeister Alexander Scheutz, dass der Ort von Asiaten regelrecht überrannt wird, nun kommt auch noch das steigende Infektionsrisiko hinzu. Er fordert Unterstützung und wie andere Destinationen die Regierung zum Handeln auf.

Hallstatts Bürgermeister Alexander Scheutz | Credit: JOE KLAMAR / AFP / picturedesk.com
Hallstatts Bürgermeister Alexander Scheutz.

Österreich untersucht Abwasser von Flügen aus China

Das Gesundheitsministerium möchte in puncto Testpflicht auf eine EU-weite Entscheidung warten, am Mittwoch soll es dazu Beratungen geben. In Anbetracht der Tatsache, dass asiatische Touristen in der Regel eine Rundreise durch Europa machen, wäre eine einheitliche Regelung sicherlich von Vorteil. Ab nächster Woche soll in Österreich allerdings das Abwasser aus den aus China eintreffenden Flugzeugen auf neue Virusvarianten untersucht werden, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Salzburg und Wien sind bereits Teil dieses Monitorings, die Kläranlage in Hallstadt soll nun ebenfalls miteinbezogen werden.

Asiatische Passagiere in einem Flugzeug. | Credit: HECTOR RETAMAL / AFP / picturedesk.com
Ab 8. Jänner fällt in China die strenge Quarantäneregel für Rückkehrer aus dem Ausland

China: Corona-Zahlen schießen in die Höhe

Nachdem China Anfang Dezember die strenge Null-Corona-Politik abrupt abschaffte, schoss die Zahl der COVID-19-Infizierten in die Höhe. Allein in den ersten drei Dezemberwochen sollen es 248 Millionen Fälle gewesen sein, das ist knapp ein Fünftel der Bevölkerung. Die Dunkelziffer soll aber noch weitaus höher sein. Der Flughafen in Mailand/Italien meldete beispielsweise vor wenigen Tagen, dass in etwa jeder zweite Passagier aus China positiv auf Corona getestet wurde.

Peking zeigt sich empört

Die Regierung in Peking reagiert indes verärgert auf die Einführung einer Testpflicht für Reisende aus China. "Die Maßnahmen sollten normale Reisen nicht beeinträchtigen", sagte Außenministeriumssprecherin Mao Ning laut APA am Dienstag in Peking. Chinesische Behörden hätten "zeitgerecht, offen und transparent" Informationen über die jüngste Ausbreitung des Virus in China mit dem Ausland geteilt.

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