Test Toyota GR Yaris: Running Sushi mit GRRRRR!
Nein, der GR Yaris ist absolut kein normaler Kleinwagen. Der Winzling ist mit 290 Pferden ausgerüstet, die einem mit 390 Newtonmeter Drehmoment einen ordentlichen Tritt in den Allerwertesten versetzen. Bei diesen Werten darf man sich durchaus die Frage stellen, ob die Kraft auch am Asphalt ankommt, ohne das man dabei einen Abflug in den Straßengraben provoziert. Der Allradantrieb spielt dahingehend schon einmal eine gewisse Rolle. Zumindest beim Beschleunigen lässt der Japaner nix anbrennen. Die Reifen gehen quasi bei eingeschalteten Fahrassistenten kaum durch. Das System verteilt das Drehmoment sehr gut zwischen Hinter- und Vorderachse. Generell lässt sich das Allradsystem dem eigenen Geschmack entsprechend einstellen. Und natürlich sorgen zwei Sperrdifferenziale über die optimale Balance zwischen den linken und rechten Rädern. Überhaupt ist der GR Yaris überraschend easy in der Handhabung. Ein weiterer Grund für die Sportlichkeit ist das Fahrwerk. Dieses ist sicher kein Freund von geschundenen Bandscheiben. Das Wort HART ist hier durchaus angebracht. Egal ob im Sportmodus oder in der „normalen“ Einstellung, das Fahrwerk des GR ist immer straff bis hart ausgelegt. Im Grunde verdient Japans Running Sushi das Prädikat „Rennwagen“ und die sind eben härter ausgelegt, um die Kurve zu kratzen. Ein Auto, dass sich so anfühlt, als würde es gerne von einem übermotivierten Rallye-Piloten über Stock und Stein geprügelt zu werden. Und Ja! Das Ding verursacht Spaß beim Fahren!
Was ist eigentlich neu?
Optisch gibt es nur kleinere Änderungen, wie der adaptierte Kühlergrill. Das Cockpit ist nun sehr stark dem Fahrer zugeneigt. Interessant ist sicher der Ladeluftkühler-Spray, der Die Luft vor dem Auto befeuchtet und so die Luft etwas mehr kühlt. Und eben mehr Leistung sowie höheres Drehmoment. Verbessert wurde auch die Sitzposition. Man sitzt 25 Millimeter tiefer, was durchaus eine Verbesserung verglichen mit dem Vorgänger ist.
Haltbarkeit.
Wer Toyota vor dem Modellnamen stehen hat, ist auch verpflichtet für eine gewisse Langlebigkeit zu bauen. Alles wirkt sehr stabil und ein bisschen schwingt ein Duft der Unzerstörbarkeit mit. Das sieht man unter anderem im Cockpit. Es wirkt als, könnte es eine Reinigung mit einem Dampfstrahler überstehen. Die Bedienung ist generell so wie es sich für einen Sportler gehört – sehr einfach. Im Cockpit gibt es viel harten Kunststoff zu entdecken. Die Sitze geben dazu guten Seitenhalt, die Schaltung wirkt ebenfalls unzerstörbar- sie ist präzise und wird mit etwas mehr an Kraft bewegt als es im Normalfall üblich ist. Auch die Kupplung will mit kräftigem Fuß bedient werden – die hält garantiert einiges aus. Damit man nicht vor Erreichen der Betriebstemperatur wie ein irrer auf das Gaspedal tritt, hat Toyota einen Schranken eingebaut. Das Auto lässt hohe Drehzahlen erst zu, wenn das System die Betriebstemperatur erreicht hat. So wirkt er im kalten Zustand, als würden „nur“ 200 PS zur Verfügung stehen. Das schont den Motor und dient der Haltbarkeit.
Fazit: Die Japaner haben viel technisches Know-how in den GR Yaris gesteckt. Eine echte Fahrmaschine, die sich extrem leicht im Grenzbereich bewegen lässt. Hier bricht nichts plötzlich aus oder überrascht einen. Die Räder drehen praktisch nie bei eingeschalteten Assistenten durch. Sehr ausgewogen, sehr gut beherrschbar und viel Fahrspaß. Ja! Das ist kein Auto für die Masse. Toyota will damit eher zeigen, dass man was kann. Und das zeigen die Japaner deutlich! Preis: Ab 57.490,- Euro als Handschalter (Automatik ab 63.590,-)
Daten:
Leistung 280 PS
Drehmoment: 390 NM
Länge/ 4 Meter
Getriebe: 6-Gang Manuel/8-Gang Automatik
Antrieb: Allrad