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Weekend/Peter Christian Mayr

Test: Škoda Enyaq iV - Strom Aufwärts

16.09.2021 um 10:44, Werner Christl
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Der Stromer von Škoda schluckt Kind, Kegel, aber natürlich kein Benzin. Auch in Sachen Stromverbrauch gibt es keine „Schluckbeschwerden“. Das E-SUV im Familienhärtetest.

Der Škoda Enyaq iV ist ein kontaktfreudiges E-Auto. Anders ausgedrückt: Man wird auf Parkplätzen oft angesprochen. „Wie weit kommt man mit dem Enyaq?“, haben wir extrem oft gehört. Unsere Antwort: „Mit der im Testauto verbauten 7-­kWh-Batterie sind es offiziell 520 Kilometer laut WLTP. Im Test kamen wir immer so um die 400 Kilometer. Wer es drauf anlegt und nicht dauernd mit Vollgas über die Autobahn glüht, kommt sicher auch noch weiter.“ Nächste Frage: „Und wie fährt er sich so?“ Die Antwort kommt dann schneller, als ein E-Auto beschleunigt: „Komfortabel und gleichzeitig flott.“ Die ­Akkus im Fahrzeugboden verhelfen dem Škoda zu relativ hohen Kurvengeschwindigkeiten, fallen aber in Sachen Platz nicht ins „Gewicht“. Unser Platzhärtetest sah folgendermaßen aus: Wocheneinkauf (mit einem Einkaufswagerl kommen wir nicht aus!) und dann noch Tischerl vom Möbelhändler abholen inklusive zwei adoleszente Kinder auf dem Rücksitz. Eine Bierkiste für den Papi war auch dabei! Danach Kinder raus und gegen zwei Mountainbikes getauscht. Na gut, die vorderen Reifen mussten runter und die Sitzen waren umgeklappt, aber auch diese Hürde hat der Škoda Enyaq gemeistert, ohne dass wir auf den Vordersitzen klaustrophobisch wurden.

Viel Platz!

Wie schaut er innen aus? Wer in den Tschechen einsteigt, blickt gleich einmal in ein Cockpit, das definitiv überrascht. Da hat Škoda wirklich gute Arbeit geleistet. Alles wirkt hochwertig, auch wenn genug harter Kunststoff zu finden ist. Verglichen mit dem  VW ID.4 hat der Kon­zern­­bruder Enyaq sicher die Nase vorn. Ein bisschen meckern müssen wir über den zentralen Bildschirm, der etwas träge reagiert. Zudem muss man die Klimaanlage großteils über die Menüführung steuern. Das ginge besser. Und wenn man den am Parkplatz fragenden Passanten glaubt, ist er auch optisch gelungen. Der Škoda Enyaq iV ist kein Rennwagen, zieht aber eben in 8,5 Sekunden auf 100 km/h. 204 Pferde machen dies möglich. Übrigens wird bei 160 km/h abgeriegelt. Schneller zu fahren wäre aber ohnehin sinnbefreit. Geladen wird mit bis zu 125 kW – das wären so gesehen 40 Mi­nuten für 80 Prozent. Derartige Ladesäulen sind natürlich eher in homöopathischen Dosen zu finden. Hier gilt trotzdem: Je höher die kW, mit denen geladen werden kann, desto zukunftssicherer ist man unterwegs. Noch ein Wort zum Modellnamen: Der leitet sich vom irischen Wort „Enya“ ab, was für Quelle des Lebens steht. Zu haben ist Škodas Quelle des Lebens ab 41.480 Euro mit der kleineren 58-kWh-Batterie (Reichweite WLTP 412–395 km). Die getestete 77-kWh-Version kostet ab 46.470 Euro.

Der menschliche „Koffer“ im Raum des Enyaq (Redakteur) misst 187 Zentimeter. Das zeigt  gut, dass die Platzverhältnisse passen.

Die Konkurrenz?

Die kann man vor allem auch im eigenen Haus finden. Der Audi Q4 e-tron sowie der VW ID.4 fahren auf der gleichen Plattform vor. Da wir alle drei testen konnten, steht für uns fest: Der Enyaq fährt nicht gleichauf mit den Konzernbrüdern. In manchen Bereichen fährt er sogar vorne. Fazit: Ein Elektroauto mit hoher Alltagstauglichkeit!  Auch als Familienauto macht das SUV eine gute Figur. Die Reichweite passt – hier wünschen wir uns wie bei allen E-Autos trotzdem mehr. 

Mehr Fotos:

Technische Daten:

Das Kofferraumvolumen beträgt 585 bis 1.710 Liter. Unter der Haube schnauben 204 elektrische Pferde. Wer nicht alle gleichzeitig aus der Koppel lässt, kommt auf eine Reichweite von 520 Kilometer laut WLTP. Galoppiert wird bis maximal 160 km/h.

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