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DS 9
Werner Christl

Test: DS 9 E-Tense 250 – Eine Limo für den Präsidenten

09.11.2023 um 16:05, Werner Christl
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Monsieur Macron fährt einen gepanzerten DS 7 als Staatskarosse. Ob der französische Präsident auf einen DS 9 umsteigen sollte? Hier unser Brief an Macron!

Lieber Herr Präsident, lieber Herr Macron! Sie fahren derzeit einen DS 7. Nun, das ist ja schon ein standesgemäßes Auto. Trotzdem würde ich mir den Umstieg auf den DS 9 überlegen. So ist Ihre gepanzerte Staatskarosse ein schweres Trumm wie Herr Depardieu. Der DS 9 hat dagegen nicht einmal zwei Tonnen Lebendgewicht. Und ganz ehrlich: Die Panzerung ist leicht übertrieben. Der getestete DS 9 ohne Panzerung fährt sich flotter, wendiger und schneller. Worauf Sie beim Umstieg achten sollten? Darauf, dass sich die Fensterheber nicht an den Türen, sondern wieder mittig befinden. Daran gewöhnt man sich irgendwann.

Schmaler Kofferraum

Der Kofferraum hat zudem einen eher schmalen Zugang. Aber Sie werden wohl jemand haben, der für Sie im Baumarkt einkaufen fährt. Und die 510 Liter Volumen sind ja nicht schlecht. Dass der DS 9 in China gefertigt wird, müssen Sie ja nicht unbedingt an die große Glocke hängen. Im Gegenzug können Sie mit dem Umwelt­aspekt bei der Wählerschaft punkten. Der Plug-in-Hybrid hat einen WLTP-Verbrauch von einem Liter auf 100 Kilometer. In Sachen rein elektrischer Reichweite ist der DS 9 E-Tense sehr gut unterwegs, bis zu 75 sollen es sein, gut 60 Kilometer schafften wir im Test. Und wichtig für Ihre präsidialen Bandscheiben: Der DS 9 ist auf Komfort ausgelegt und kein Rennwagen (8,1 Sekunden auf 100 km/h). 

Ihr Arbeitsplatz

Auf dem Weg zum Élysée-Palast können Sie als Fondpassagier locker Verträge unterzeichnen und sitzen standesgemäß. Über die Kopffreiheit müssen sie sich keine Sorgen machen. Damit spiele ich natürlich nicht auf Ihre Körpergröße von 173 cm an! Auch wenn es ihnen so wurscht wie ein altes Baguette ist, weil sie ja hinten sitzen – hier einige Worte zum Cockpit. Wirklich hochwertig verarbeitet, coole Details wie die aufklappende Uhr   sowie perfekte Platzverhältnisse. Alternativen? Da hätten wir die E-Klasse oder den BMW 5er, beides natürlich tolle Automobile. Bedenken Sie aber, dass man als Fran­zose den Volkszorn ernten kann, wenn man einen Deutschen fährt! Beim Kauf geht bei Ihnen wohl eh nur ein ­Monatsgehalt drauf. Wir reden von einem Startpreis für den Plug-in von 62.900 Euro. Für 10.000 Euro mehr gibt’s die 360-PS-Variante inklusive Allrad. Cordialement, Ihr Werner Christl!

PS: Für den Fall, dass Sie die Eckdaten benötigen

  • System-Leistung: 250 PS
  • Verbrauch (Plug-in): 1 Liter/WLTP
  • Motor: Vierzylinder-1,6-Benziner + E-Motoren
  • Kofferraum: 510 Liter
  • 0 – 100 km/h: 8,1 Sekunden

 

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