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BYD Dolphin
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BYD

Hier kommt China - Was kann die neue Marke BYD?

10.07.2023 um 06:01, Werner Christl
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Der chinesische Konzern BYD will Österreich zu einem Land am Strome machen. Geschäftsführer Danijel Dzihic im Interview. Bild: BYD Dolphin

Weekend: BYD ist zwar ein riesiger chinesischer Autohersteller, aber die Wurzeln gehen auf die Batterieproduktion zurück, oder?

Danijel Dzihic: Build Your Dreams, also BYD, wurde vor fast drei Jahrzehnten mit dem Ziel gegründet, Batte­rien für verschiedene Einsatzzwecke herzustellen. Im Laufe der Zeit stellte man E-Busse und schließlich auch Autos her. Heute produziert der Konzern pro Jahr 1,9 Millionen elektrifizierte Autos! In diesem Segment sind wir weltweit führend. Nun wollen wir der weltweit größte Hersteller von Elektroautos werden und versuchen, die E-Mobilität massentauglich zu machen.

Weekend: Für die Massentauglichkeit muss aber auch der Preis passen. Ein Billiganbieter ist BYD nicht, oder?

Danijel Dzihic: Generell treten wir eher nicht als der günstigste Hersteller auf, sondern wollen das optimalste Preis- Leistungs-Verhältnis bieten. Allerdings bringen wir bald einen Gamechanger auf den Markt. Den Dolphin, der in der Golfklasse angesiedelt ist, wird es im Herbst um etwa 25.000 Euro für Unternehmer und 26.980 Euro für Privatpersonen geben. Damit liegen wir bei vergleichbarer Ausstattung preislich etwa dort, wo ein VW Golf liegt. Dazu kommen 427 Kilometer Reichweite und eben sehr gute Ausstattung.

Weekend: Sie bauen derzeit ein österreichweites Händlernetz auf. Welche Ziele gibt es dahingehend?

Danijel Dzihic: Zurzeit haben wir schon 20 Händler in ganz Österreich an Bord. Zusätzlich werden wir in Einkaufszentren, wie eben in der SCS, aktiv sein. Ziel ist es, dass man innerhalb von 45 Minuten den nächsten BYD-Standort erreicht.

Weekend: Welche Erwartungen haben Sie hinsichtlich der Verkaufszahlen Ihrer E-Autos in Österreich?

Danijel Dzihic: Wir möchten eine fünfstellige Volumensmarke werden. Weltweit streben wir einen Marktanteil von 10 Prozent an! Heuer versuchen wir, 1.000 Fahrzeuge in Österreich zu verkaufen. Bereits nächstes Jahr soll diese Zahl verdoppelt werden.

Weekend: Sie entwickeln eine spezielle Natrium-Batterie für Autos. Wo liegen da die Vorteile?

Danijel Dzihic: Wir haben in China bereits das Modell ­Seagull mit einer solchen Batterie vorgestellt. Der Vorteil liegt darin, dass die Herstellung solcher Batterien viel günstiger und die Energiedichte der Natrium-Sodium-­Batterien höher ist. Vor allem sind diese auch noch langlebiger.

Zur Person:

Danijel Dzihic ist seit über 20 Jahren in der Autobranche tätig. Unter anderem war er Geschäftsführer von Ford Austria. Seit September ist er Chef von BYD Austria. Ein Tochterunternehmen der Denzel Gruppe.

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