Think cherry
Was trieb Sie an, Frauenförderung, Recht und Technik in einem Format zu vereinen?
In meiner Freizeit habe ich stets -YouTube-Videos von Meinungs- und Wissenschaftsblogger:innen bewundert, ohne es als Option für mich zu sehen. Während meiner Karenz habe ich das zeitliche Momentum genutzt und wollte meinen Kindern aufzeigen, dass sich ihre Mama etwas traut. Die Themenwahl war naheliegend: Intellectual Property ist meine berufliche Welt sowie Digitalisierung, KI und Technik – alles sind Inhalte, die mich faszinieren. Und das alles von einer jungen Frau präsentiert, ist eine starke Botschaft.

Was zeigen Sie in Ihrem Vlog?
Recht ist nicht altbacken, sondern spannend, aber auch bunt und kann ohne Fachjargon verständlich erklärt werden. Zudem möchte ich Themen wie Urheberrecht und (generative) KI ansprechen und weibliche Role Models in der Technik sichtbar machen.
Wie übersetzen Sie Komplexes?
Mit meinem Interviewpartner Rechtsanwalt Dr. Thiele stellte ich während der Aufnahmen sicher, dass Inhalte klar und verständlich bleiben und ergänzte praxisnahe Beispiele, die ohne Schnickschnack zeigen, worauf es ankommt.
Warum liegt Ihnen Female Empowerment so am Herzen?
Zu oft wurde ich unterschätzt, mit Mansplaining konfrontiert oder in meiner Entfaltung eingeschränkt. Sichtbarkeit und Verständnis für die Herausforderungen von Frauen sind essenziell. Es sollte in der heutigen Zeit keinen Raum mehr dafür geben, dass ich meinem Gegenüber erklären muss, was unangemessen ist. In meinem Vlog stehen diese Themen jedoch nicht im Vordergrund. Vielmehr möchte ich durch die Geschichten von Frauen wie Ada Lovelace und Hedy Lamarr inspirieren, die trotz erheblicher Widerstände Großartiges geleistet haben.

Was erschwert Frauen den Einstieg in technische Berufe?
Frauen werden nach wie vor oft auf Arbeitszeit und Familienstand reduziert. Wir müssen uns davon lösen, dass „Teilzeit-Mamas“ – ich nutze diesen Begriff absichtlich etwas süffisant – nichts zum Unternehmenserfolg beitragen. Ich bezeichne mich als Leistungsträgerin, obwohl und weil ich Mutter bin und berufliche Ambitionen habe. Effizienz ist keine Frage der Arbeitszeit. Man kann in 20 Stunden mehr leisten als manche in 40. Frauen sind ernst-hafte Akteurinnen, und symbolische Maßnahmen wie Pinkwashing reichen da nicht. Es braucht Chancen und Berücksichtigung für Schlüsselpositionen.