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Sanierungsoffensive - aus Alt mach Neu

20.03.2024 um 00:00, Dagmar Hölzl
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Wer ein Eigenheim errichten möchte, muss Kreativität und Aufgeschlossenheit beweisen und das obwohl staatliche Förderungen so hoch wie nie sind.

Wenig zur Verfügung stehender Baugrund, hohe Grundstückspreise, gestiegene Zinsen, sich stetig verändernde Anforderungen und Lebensstile sowie eine kollektive Verantwortung der Gesellschaft für unsere Umwelt – das alles macht das Sanieren von Bestands­objekten zum zukunftsweisenden Trend und erfüllt so vielen den ins Wanken geratenen Wunsch vom Eigenheim. Die zum Ziel gesetzten ­Klimavorhaben der EU ermöglichen außerdem eine staatliche Unterstützung in private Sanierungs­vorhaben, und so lassen sich im Moment so hohe Förderungen wie kaum zuvor beantragen. Nicht zuletzt gelten seit 1. April 2023 neue und strengere ­Kreditvergabe-Richtlinien, die zu den bereits bestehenden Herausforderungen am Immobilienmarkt hinzukommen und es Bauwilligen so relativ schwer machen, ein geeignetes Eigenheim finanzieren zu können. Die aktuellen Anforderungen beinhalten, dass man mindestens 20 Prozent des Kaufpreises an Eigenkapital mitbringen muss, die Kreditraten dürfen 40 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens nicht überschreiten, und über eine Laufzeit von 35 Jahren darf nicht hinausgegangen werden. Ein Umdenken hinsichtlich der Umsetzung privater Wohnträume ist also zwingend notwendig. Sanierungen bieten hierbei eine geeignete Möglichkeit, nicht auf den Traum vom Eigenheim verzichten zu müssen und gleichzeitig ­finanzielle sowie umwelttechnische Ressourcen schonen zu können.

 

Am Bau

So sanieren die Österreicher

  • Insgesamt wurden in 249.000 Hauptwohnsitzen saniert.
  • Mit sieben Prozent lag Oberösterreich auf Platz 2 im Bundsländervergleich mit den meisten Sanierungen.
  • Die meisten Sanierungen wurden an Häusern im Eigentum vorgenommen, die wenigsten in Gennossenschaftswohnungen.
Heinrich Schaller

Investitionen in die eigene Wohnimmobilie sind mehr denn je eine finanzielle Herausforderung. Umso wichtiger ist es, einen verlässlichen Bankpartner an der Seite zu haben, mit dem Projekte sinnvoll realisiert werden können. Raiffeisen Oberösterreich steht Kunden mit hoher Finanzierungs- und Förderkompetenz zur Seite. Bei Sanierungen begleiten wir mit dem Online-Beratungstool einfachenergiesparen.at ab dem ersten Schritt, also dem Erkennen von Einsparungspotzenzialen. Anschließend entwickeln wir gemeinsam einen realistischen Finanzierungs- und Rückzahlungsplan, bei dem alle Förderungen optimal ausgeschöpft werden und unterstützen von der Antragstellung bis zur Abwicklung.

Heinrich Schaller, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ
Selber handwerken
Ans handwerklich Eingemachte kann es oft erst gehen, nachdem es zuvor zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit der Bank seines Vertrauens gekommen ist.

Solider Partner.
Banken sind einer der ersten Ansprechpartner, wenn es um die Umsetzung von Bau- oder Sanierungsvorhaben geht. In den meisten Fällen macht ein Kredit ­ein solches erst möglich. Die Klimakrise, explodierende Energiepreise, die Inflation und besagte Kreditvergabe-Richtlinien sind deutlich spürbare Herausforderungen, nicht nur für die Baubranche, sondern gerade auch für jene, die diese Unternehmungen finanzieren sollen. Eine zielführende Zusammenarbeit zwischen Kunden und Finanzinstitut ist jetzt gefragt und ebenso gilt es, die Aufgabe zu bewältigen, dass viele Menschen nach den neuen Verordnungen nicht länger als kreditwürdig gelten. Banken sind angehalten, in diesen turbulenten Zeiten solide Lösungen und Angebote zu bieten. In der Beurteilung, ob es sich bei den neuen Vergaberichtlinien um eine (Ver-)Besserung handelt, scheiden sich die Geister. Die Beschränkungen sollen das Individuum schützen, indem durch diese Art der Restriktionen eine Überschuldung abgewendet werden soll. So handelt es sich in weiterer Konsequenz um eine volkswirtschaftliche Maßnahme, um eine hohe Gesamtverschuldung zu verhindern. Kritiker sprechen von einem weiteren Hindernis auf dem ohnehin schon steinigen Weg zum Eigenheim und empfinden die Vergaberichtlinien als beinahe unerfüllbar für den sogenannten Otto Normalverbraucher.

 

Martin Breitschopf

Ein guter Start bei den Hausmessen zeigt uns, dass die Kunden ihr großes Interesse am Sanieren und Renovieren wiederentdeckt haben. Die heurigen Küchentrends sind das Comeback des Holzofens als autonome Wärme- und Kochstätte sowie die Verarbeitung natürlicher Materialien, die für Wohlichkeit und Eleganz gleichermaßen sorgen.

Martin Breitschopf, Geschäftsführer, Breitschopf Küchen
Dämmung
Eine unzureichende Dämmung oder veraltete Fenster sind wahre Energiefresser und lassen Unsummen sprichwörtlich ins Leere fließen

Mit Konzept.
Eine kompetente Beratung rund um das Thema „Sanieren“ ist beinahe unerlässlich – in finanzieller, aber auch baulicher Hinsicht. Angefangen bei einer Bestandsaufnahme, welche Maßnahmen überhaupt ergriffen werden sollen, über die Auswahl passender Bauunter­nehmen und Innenausstatter bis hin zu geeigneten Förderungsstellen – die To-do-Liste kann einschüchternd und überfordernd wirken. Dabei sind ­viele Menschen mit der Klärung dieser Fragen konfrontiert. Der Wunsch nach einem Eigenheim ist ungebrochen, aber aufgrund der aktuellen Situation sind sie gezwungen, aufgeschlossen und flexibel in ihrem Bauvorhaben zu agieren. Die junge Familie, die den hohen Grundstückspreisen ein Schnippchen schlagen wollte oder sich auch aufgrund von Zeitdruck gegen einen Neubau entschieden hat. Ältere Menschen, die ihr Eigenheim bereits mehrere Jahrzehnte bewohnen und einerseits noch einmal alles für den wohlverdienten Ruhestand verschönern möchten, andererseits die eigenen vier Wände alters­gerecht und barrierefrei gestalten wollen. Schließen sich mehrere Generationen für ein Zusammenwohnen unter einem Dach zusammen, sind ein Anbau oder eine Aufstockung gerne umgesetzte Baumaßnahmen. Es zeigt sich also, dass Sanieren und ­stetiges Werkeln am Eigenheim ­wichtige zeitgemäße Themen für einen großen Teil der Bevölkerung sind und man zweifelsohne fachmännisches Know-how dafür benötigt.

 

Johann Scheuringer

Sanieren bedeutet auch, den Charme des Alten mit dem Komfort des Modernen zu vereinen. Dafür bietet unser Fenster "Amber" mit seinen schlanken Rahmen und dem zeitlosen Design die passende Antwort.

Johann Scheuringer, CEO & Mehrheitseigentümer JOSKO
Dämmmaterial einbauen
Dank einmaliger Investitionen, wie in eine thermische Sanierung sollen Energiekosten langfristig auf ein Minimum reduziert werden.

Thermische Sanierung.
So lautet das Gebot der Stunde. Mithilfe dieser  Maßnahme soll der Heizwärmebedarf eines Gebäudes auf ein ­Minimum reduziert werden. Gängige Praxis­beispiele sind die grundlegende Erneuerung der Bausubstanz an wichtigen Bauteilen wie dem Dach, dem Keller oder der Außenfassade. Der Austausch bzw. die Sanierung von Fenstern und Außentüren, die Entfeuchtung von Wänden oder die Beseitigung von Schimmelflecken sind ebenso beliebte Sanierungs­maßnahmen.  Sie alle eint das primäre Ziel, die Wohnqualität zu steigern und den CO2-Ausstoß zu verringern. Neben der Reduktion eigener Energiekosten und dem Beitrag zum Schutz des Klimas lässt sich mithilfe solcher Sanierungstätigkeiten der Wert einer Immobilie erhalten und sogar steigern. In Hinblick auf die Umsetzung der Klimaziele finanziert der Bund nun kräftig sämtliche Vorhaben rund um die thermische ­Sanierung von Privatgebäuden mit. So wurde die Förderhöhe mit 1.1.2024 von bisher 14.000 auf maximal 42.000 Euro verdreifacht! Geltend gemacht werden können diese konkreten finanziellen Zuwendungen bei Sanierungen von privaten Ein-, Zwei- und Reihenhäusern.


Graue Energie.
Die wenigsten wissen, dass ein über hundert Jahre altes saniertes Gebäude eine bessere Energiebilanz verzeichnet als jedes neu errichtete Haus. Dem zugrunde liegt die sogenannte graue Energie. Sie beschreibt den hohen Energie- und Ressourcenaufwand, welche Neubauten für die Herstellung, den Transport, die Errichtung sowie die Entsorgung der Baustoffe verbrauchen. Somit schlummert in jedem Sanierungsprojekt ein unglaubliches Einsparungspotenzial. Jedoch muss natürlich jedes Objekt individuell und professionell geprüft werden, ebenso wie das Ausmaß der zu treffenden Maßnahmen. Werden zeit­liche und finanzielle Kapazitäten überschritten oder ist der Zustand der betroffenen Immobilie schlichtweg zu desolat, können auch Sanierungen zu wahren Energiesündern werden.

 

Andreas Schwarz

Es gab noch nie so attraktive Förderungen wie aktuell. Zudem leistet man mit einer Sanierung einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Und ganz entscheidend

Außen hui, innen hui.
Bei all dem Fokus auf das Äußere dürfen wir den bewohnten Innenbereich nicht vergessen und wollen, dass dieser mindestens genauso unseren Wünschen entspricht. Schließlich trägt der Wohlfühlfaktor zu Hause maßgeblich zu unserer Lebensqualität bei. Wie wichtig diese ist, haben die vergangenen Jahre eindrücklich unter Beweis gestellt. Pandemiebedingt wurde so viel Zeit wie nie zuvor daheim verbracht und die dadurch entstandenen neuen Anforderungen haben uns nachhaltig geprägt. Die Nachfrage orientiert sich nun vermehrt an offenen und hellen Raumkonzepten, die zum Verweilen einladen, aber auch die Möglichkeit nach individuellem Rückzug bieten. Ähnlich verhält es sich bei Küchen. Diese stehen auch heuer wieder ganz oben bei den beliebtesten Sanierungsprojekten der Österreicher. Auch sie ­sollen offen und einladend sein und allerhand Ausstattungs-Gadgets ­vor­-
weisen können. Optisch geht es in diesem Jahr zurück zu natürlichen und heimischen Materialien, Holz­küchen sind der klare Favorit.

Sanierungskredit

Das Wichtigste zum Sanierungskredit

  • Förderberechtigt ist man nur bis zu einer gewissen monatlichen Einkommensgrenze.
  • Die zu sanierende Immobilie muss als Hauptwohnsitz bewohnt werden.
  • Ein Sanierungskredit wird bis zu einer Höhe von 70.000 Euro vergeben.
  • Meist ist die verzinste Laufzeit etwas kürzer als bei anderen Krediten und muss in der Regel innerhalb von 10 bis 15 Jahren abbezahlt werden.
  • Genaue Bedingungen hängen vom jeweiligen Anbieter und von den Regelungen des Bundeslandes ab.

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