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Puppenmacher Rene Litzlbauer
Der Meister und seine Musen: Mit mehr als 1.000 Schaufensterfiguren ist Rene Litzlbauer absolut in seinem Element.
Der Meister und seine Musen: Mit mehr als 1.000 Schaufensterfiguren ist Rene Litzlbauer absolut in seinem Element.
FOTOSTUDIO EDER LINZ, CHRISTOPH BREINER

Im Portrait: Rene Litzlbauer

01.12.2021 um 11:22, Friederike Ploechl
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LIEBE AUF DEN ERSTEN BLICK. In vielen Auslagen sind seine „Klienten“ zu finden und von dort auch nicht mehr wegzudenken. Der „Puppenmacher“ Rene Litzlbauer und Inhaber des etablierten Linzer Ateliers Mirow spricht über seinen extravaganten Beruf.

 

Ihre „Patienten und Patientinnen“ sind Schaufensterpuppen. Wo haben Sie Ihren Beruf gelernt?

Als Dekorateur und Einzelhandelskaufmann konnte ich einiges bereits im Zuge meiner Tätigkeit erlernen. Den letzten Feinschliff in Sachen Schaufensterfiguren bekam ich jedoch von meiner Vorgängerin, deren Geschäft ich auch übernommen und mir somit einen Lebenstraum erfüllt habe.

Fällt es Ihnen oft schwer, Ihre besonderen Klientinnen zu behandeln?

Ich habe Gott sei Dank keine schwierigen Patienten – manche sind jedoch eine große Herausforderung für mich. (Lacht.)

Haben Sie in Ihrem großen Sortiment Lieblings-Puppenmodelle?

Seitdem ich die Firma führe, schlägt mein Herz für das gesamte Sortiment, allerdings gibt es Figuren, die für die Vermietung an Kunden definitiv weniger geeignet sind. Man kann wirklich sagen: Ich habe ein Herz für jede einzelne meiner Schaufensterfiguren.

Was war die älteste Schaufensterfigur, die Sie behandelt haben?

Eine Obermayr-Porzellan-Schaufensterpuppe, ungefähr aus dem Jahr 1960.

Tauschen Sie sich international mit Ihren Branchenkollegen aus?

Ja, hauptsächlich mit belgischen und amerikanischen Kollegen, ganz nach dem Motto: „Wer rastet, der rostet!“

Schaufensterpuppen von Rene Litzlbauer
Schaufensterpuppen sind seine große Leidenschaft.

 

Wie reagieren Fremde auf Ihre doch sehr spezielle Berufsmaterie?

Ich rechne eigentlich nicht mit Kopfschütteln, dennoch treffe ich oftmals auf Verwunderung oder Schmunzeln.

Gibt es in Ihrer Branche auch so etwas wie ein Trendbarometer oder sogar bestimmte Puppen-Trends?

Ja, den gibt es allerdings. Der Trend geht wieder in Richtung naturalistische Figuren, sogar mit unterschiedlichen Körpermaßen und Hautfarben.

Welchen Beruf wollten Sie ursprünglich von Kindesbeinen an ausüben?

Scheidungsanwalt oder Geschäftsmann.

Was wäre denn Ihr alternativer beruflicher Plan B gewesen?

Einen direkten Plan B habe ich nie gehabt, denn ich habe mir meinen ganz persönlichen Berufstraum bald erfüllt.

Welchen Star würden Sie gerne einmal als Figur neu anfertigen?

Es gibt schon sehr viele Stars als Schaufensterfiguren. Mein Favorit ist ganz klar Céline Dion. Ich denke, von diesem großen Star gibt es bislang noch keine Anfertigung.

Steckbrief: Rene Litzlbauer
Steckbrief: Rene Litzlbauer

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