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Ludwig Pullirsch Photography

Guglhupf - Der König der Kuchen

23.02.2021 um 08:45, Nadine Pfeiffer
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Der Gugelhupf ist gelebte Tradition und steht als für österreichische Mehlspeiskultur. Profikoch Michael A. Müller vom Restaurant Kliemstein teilt mit uns sein Lieblingsrezept und erzählt über die Geschichte der beliebten Süßspeise.

Geschichte des Guglhupfs.

Erste Hinweise auf gugelhupfähnliche Mehlspeisen datieren bereits zur Römerzeit. Ursprünglich in einem Napf oder Kessel gebacken, kam im Mittelalter die typisch hohe Kranzform mit Kamin in Gebrauch. Diese lieferte bessere Backergebnisse und inzwischen gibt es sie in allen möglichen Formen und Materialien. Das Wort „Gugelhupf“ setzt sich aus Gugel (= bäuerliches Kopftuch oder auch die Kapuze der Kapuziner) und Hupf/ Hopf (= Haupt oder Haube) zusammen. Durch das Heben der Form nach dem Backen, wo erst sichtbar wird, ob das Werk gelungen ist, kann man auch den Begriff „Kuchen unter der Kappe“ herleiten – so wie man auch erst nach dem „Lupfen“ des Hutes den ganzen Kopf wahrnehmen kann.

Dem Kaiser schmeckte er auch sehr.

Zur Verbreitung des Wiener Gugelhupfs trug auch Marie Antoinette bei, die ihn von Wien an den französischen Hof mitbrachte und der dadurch Einzug in die französische Küche hielt. Von ihr soll auch der Ausspruch stammen, als das Volk aufgrund der Armut und der Hungersnot in Frankreich vor den Toren des Palastes demonstrierte: „Wenn es kein Brot mehr gibt, dann sollen sie doch Gugelhupf essen.“ Auch Kaiser Franz Joseph I. wusste den Gugelhupf bei seinen Besuchen bei der Schauspielerin Katharina Schratt in Bad Ischl sehr zu schätzen. Luxusvarianten. Ursprünglich war der Gugelhupf ein Germgebäck, er wurde aber, je nach Geldbeutel des Kuchenbäckers, entweder schlicht oder mit Rosinen, Mandelsplittern, Gewürzen (Zimt, Nelken, Vanille), Rum und Zucker zubereitet. Später, mit wieder aufkommendem Wohlstand, wurde er mit Rühr- und Sandmassen, vielen Eiern und allen möglichen Geschmacksrichtungen wie Schokolade, Nougat, Kokos, Zitronen und Orangen und inzwischen sogar mit Zucchini, Kürbiskernöl und Roten Rüben zubereitet. Der Kreativität sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Familientradition. Auch in unserer Familie hatte der Gugelhupf stets einen großen Stellenwert – mein Großvater war Konditormeister – und zu meinem Glück vererbte er mir seine Gugelhupf-Rezeptesammlung.

Guglhupf

Guglhupf Rezept

Zutaten:
  • 3 St. Eier
  • 200 ml Schlagobers
  • 250 g Zucker
  • 1 Pkg. Vanillezucker
  • 250 g glattes Mehl
  • 0,5 Pkg. Backpulver
  • 3 EL Milch
  • 50 g Nutella
Zubereitung:
  1. Für den Gugelhupf die Eier trennen und das Eiklar zu Schnee schlagen.
  2. Schlagobers halbfest schlagen, Zucker, Vanille zucker und Eidotter unterheben. Dann auch das gesiebte Mehl, Backpulver, Milch und Eischnee unterheben.
  3. Teig auf zwei Schüsseln aufteilen: 2/3 und 1/3. In die Schüssel mit dem einen Drittel Nutella einrühren. Gugelhupfform fetten und bemehlen. Zuerst den hellen Teig einfüllen, dann den Nutella-Teig. Zum Schluss wieder den hellen Teig. Bei 180 °C Ober- und Unterhitze eine Stunde backen.
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