Frischer Schwung fürs Knie
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Meniskus hier, Meniskus da, überall hört man davon, doch was genau meint dieser sagenumwobene Begriff eigentlich und was passiert, wenn er seiner Funktion nicht mehr nachkommen kann? Meniskus ist die anatomisch korrekte Bezeichnung für einen halbmondförmigen Knorpel im Kniegelenk. Im Knie gibt es einen Innenmeniskus (Meniscus medialis) und einen Außenmeniskus (Meniscus lateralis). Diese Faserknorpel werden in ihrer Gesamtheit als Menisken bezeichnet und befinden sich zwischen Unter- und Oberschenkelknochen. Der Innenmeniskus befindet sich an der Innenseite des Kniegelenks, der Außenmeniskus an der Außenseite. Beide Menisken stabilisieren die Bewegungen des Kniegelenks, verteilen den Druck und federn Stöße ab. Außerdem schmieren sie den Gelenkknorpel und versorgen ihn mit Nährstoffen.

Multitasking
Die Menisken sind mit der Gelenkfläche des Unterschenkelknochens, besser bekannt als Schienbein, und der Gelenkkapsel verwachsen, der Innenmeniskus zudem mit dem Innenband. Sie übernehmen zudem mehrere Funtkionen: So verringert die glatte Knorpeloberfläche der Strukturen die Reibung, die bei Bewegungen im Kniegelenk zwischen Gelenkkopf und Gelenkpfanne entsteht. Gleichzeitig dienen die Menisken als Stoßdämpfer und federn Bewegungen innerhalb des Kniegelenks ab. Diese Funktion ist vor allem bei starken Belastungen des Knies, zum Beispiel beim Sport, von großer Bedeutung. Innen- und Außenmeniskus sorgen außerdem dafür, dass die Gelenkflächen von Oberschenkelknochen und Schienbein genau aufeinanderpassen. Dadurch werden Gewicht und Druck auf das Kniegelenk besser verteilt. Durch eine optimale Verteilung der Gelenkflüssigkeit auf den Gelenkknorpeln sorgen die Menisken auch für eine gute Ernährung des Knorpelgewebes.
Akute Verletzungsgefahr
Plötzliche Meniskusrisse treten häufig bei Sportarten wie Fußball, Handball, Tennis und Basketball auf. Aus einem schnellen Lauf wird ruckartig abgebremst und die Richtung gewechselt. Sogenannte Verdrehtraumen durch Stop and Go sind auch die häufigsten Verletzungen des Meniskus. Menschen, denen nach einer Verletzung das vordere Kreuzband fehlt, haben instabilere Knie und damit steigt ebenfalls das Risiko für Meniskusschäden. Meniskusquetschungen und Meniskusrisse gehören zu den gängigsten Meniskusverletzungen, wobei der Innenmeniskus deutlich häufiger reißt als der äußere.

(Natürlicher) Verschleiß
Wie alle knorpeligen Gelenkflächen können auch die Menisken von Verschleißerscheinungen betroffen sein. Dabei degeneriert das Meniskusgewebe, wird dünner und reißt schließlich. Solche Meniskopathien treten vor allem im Rahmen einer Arthrose, also eines Gelenkverschleißes, auf. Im Gegensatz zu diesen erworbenen Schäden ist der sogenannte Scheibenmeniskus eine angeborene Fehlbildung. Diese zum Teil beidseitige anatomische Variante führt zu Schmerzen und zum Schnapp-Phänomen im Kniegelenk.
Präventiver Ansatz
Eine sportliche Grundkondition und die Schulung der koordinativen Fähigkeiten sind für den ganzen Körper wichtig und auch für den Meniskus. Man muss aber den Tatsachen ins Auge sehen, Verletzungen kommen vor und werden durch die beste Prävention nicht vollständig verhinderbar sein. Mit den heutigen modernen medizinischen Möglichkeiten stellt die Versorgung von Verletzungen am Meniskus keinen überdurchschnittlich komplexen Eingriff mehr dar – selbst nach einer Transplantation spricht nach wenigen Monaten nichts gegen ein aktives Leben. Natürlich kann auch ein transplantierter Meniskus reißen, wird das Transplantat letztlich doch zum „eigenen“ Meniskus.
