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Florian Hütthaler, Inhaber Hütthaler KG
Florian Hütthaler, Inhaber Hütthaler KG
Daria Beisteiner, Ali Shahgholi / Istock / Getty images plus

Experten-Talk

06.06.2025 um 00:00, Friederike Ploechl
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Zu den Grundsätzen der Tierwohl-Marke „hütthalers Hofkultur“ gehören hochwertiges Futter, eine verantwortungsvolle Tierhaltung und ausreichend Auslauf.

Herr Hütthaler, Sie ­stehen mit Ihrem Namen für hochwertiges Fleisch aus Österreich. Was ist Ihr persönlicher Antrieb hinter dem Fokus auf Tierwohl? 
Für mich steht das Tierwohl im Zen­trum eines verantwortungsvollen Umgangs mit Lebensmitteln. Um dieses Ziel erreichen zu können, haben wir die Rahmenbedingungen für eine artgerechte Tierhaltung im konventionellen Bereich neu definiert. Denn uns war von Anfang an klar, dass Tierwohl die gesamte Wertschöpfungskette ­umfassen muss: vom Landwirt über Transport und Schlachtung bis hin zu Verarbeitung und Vertrieb. Wichtig ist uns dabei ebenfalls eine faire Partnerschaft mit den Landwirt:innen. Denn nur wenn eine optimale Basis geschaffen wird, kann auch eine höhere ­Qualität für die Lebensmittel garantiert werden.

Wie überprüfen Sie, dass das Tierwohl lückenlos eingehalten wird?
Um die Einhaltung der Kriterien sicherzustellen, sind für uns zwei Faktoren wesentlich: Zum einen ­lassen wir die gesamte Beschaffungs­kette – vom Landwirt bis zum fertigen Produkt – extern durch akkre­ditierte Zertifizierungsstellen prüfen. Und zum anderen ist es uns dank der eigens für Hütthaler programmierten Anlagen, modernster RFID-Chip-Technologie, gezielten Robotik-Einsatzes und vollständig vernetzter Arbeitsplätze möglich, voll trans­parent zu arbeiten. Das heißt, jedes Endprodukt kann bis zum Landwirt zurückverfolgt werden.

Wie wichtig ist Transparenz beim Thema „Tierwohl“ – und wie kommunizieren Sie diese an Ihre Kund:innen?
Transparenz ist uns beim Thema „Tierwohl“ sehr wichtig. Wir wollen offen zeigen, was wir tun, um unseren Grundsätzen gerecht zu werden – zum Beispiel mit unserem gläsernen Schlachthof, der im Rahmen von Führungen besichtigt werden kann. Auf unserer Website und in den sozialen Medien stellen wir unsere Hofkultur-Landwirt:innen vor und geben Einblick in ihr tägliches Tun und wie sie gelebtes Tierwohl in die Tat umsetzen. Auch sind unsere Hofkultur-­Produkte mit dem „Tierwohl ver­bessert“-Siegel des Tierschutzvereins „Gesellschaft !Zukunft Tierwohl!“ ausgezeichnet. All das schafft Vertrauen und darauf sind wir stolz.

Viele denken beim Grillgut eher an Genuss als an Verantwortung. Gibt es ein wachsendes Bewusstsein?
Beim Grillen geht es natürlich um Genuss – und genau deshalb gehört Tierwohl mit auf den Grill. Fleisch aus artgerechter Tierhaltung verbindet Genuss mit Verantwortung. Warum also verzichten, wenn beides möglich ist? Das Bewusstsein wächst, immer mehr Verbraucher:innen legen beim Einkauf Wert auf Herkunft, Qualität und Tierwohl. Das zeigt sich auch in der steigenden Nachfrage.

Gibt es Fleischsorten oder -stücke beim Grillen, bei denen besonders auf Herkunft und Haltung geachtet werden soll? 
Natürlich sollte man grundsätzlich bei Fleisch auf Herkunft und Haltung achten – ganz egal, welche Sorte. Aber gerade bei weiterverarbeiteten Produkten wie zum Beispiel Grillwürstel ist es besonders wichtig, genau hinzusehen. Verantwortung beginnt beim Einkauf – mit der Entscheidung, welche Produkte in den Korb kommen. Wer zu österreichischem Fleisch greift, idealerweise aus Tierwohl-Haltung, trifft damit schon eine gute Wahl. 

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