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Andreas See
Andreas See
Carina AntL, Christoph Endt, Mirjam Koch

Er hat den Sound

01.09.2025 um 09:00, Friederike Ploechl
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Emotionen. Der gebürtige Welser ist nicht nur ein herausragender Saxofonist, sondern auch eine prägende Persönlichkeit.

Sie leiten die Fachgruppe „Jazz Pop Rock“ im Oö. Landesmusikschulwerk: Welche drei Fähigkeiten sind für junge Jazzer:innen heute wichtig?    
Erstens (Zu-)Hören – dem eigenen In­strument, den Musiker:innen, die einen begleiten und viel Musik im Allgemeinen. Dann Mut, immer wieder etwas Neues auszuprobieren, die eigene Komfortzone zu verlassen und Initiative zu ergreifen.  Und natürlich Ausdauer, weil der Erfolg lässt manchmal eine Weile auf sich warten und man muss ständig an sich arbeiten, um weiterzukommen.


Was war DER Moment, wo klar wurde, dass Jazz Ihr Weg ist?    
Die Proben mit meiner ersten Band „Bigtime“ waren für mich eine Initialzündung, aber spätestens nach dem ­ersten Konzert mit der Big Band meines Saxofonlehrers „Big Blacky Blach“ – die Energie auf der Bühne, die Freiheit beim Improvisieren, die Resonanz aus dem Publikum: Da gab es kein Zurück mehr. Darüber hinaus hatte ich Gelegenheit, früh das „Upper Austrian Jazz Orchestra“ und so prägende heimische Saxofonisten wie Klaus Dickbauer, Florian Bramböck, Wolfgang Puschnig, Chris­tian Maurer … zu hören und kennenzulernen. Das alles hat sich im Alten Schlachthof Wels ergeben.

Familienmensch. Andreas See genießt sein Leben als glücklicher Ehemann und Vater.


„Jazzodrom“ begleitet Sie seit Jahren. Was ist die musikalische DNA der Band – wie hat sie sich entwickelt und was kommt?    
Solide Grooves, griffige Melodien und Stimmungen zum Ausdruck zu bringen, war uns von Anfang an wichtig. Der Rest hat sich im Proberaum, im Studio und bei Konzerten entwickelt. Mir ist wichtig, dass jeder in der Band seine eigene musikalische Identität einbringt und mitgestaltet.  Wir möchten jetzt in aller Ruhe ein neues, ­stimmiges Album auf den Weg bringen, das auch für die Hörer:innen ein ­neues Kapitel aufschlägt.

Live on Stage. Andreas See mit seinem Kollegen und Freund, dem Trompeter Gerd Rahstorfer – Mitglied bei „Jazzodrom“ –, bei einem Konzert im „Porgy & Bess“ in Wien.


Jugendliche kommen heute über Pop, Beats und Social Media zur Musik. Wie bauen Sie die Brücke von dort zur Jazz-Sprache? Pop und Beats hinterlassen auch bei mir noch immer Eindruck, aber viele Jugendliche konsumieren Musik ausschließlich über Smartphones und ­lernen nur noch über TikTok Videos oder von Spotify vorgeschlagene Titel kennen. Die Energie von (guter) Live-Musik wird immer bleiben, und es ist wichtig, immer wieder Situationen zu schaffen, bei denen das (jugendliche) Publikum ganz nah bei den Instrumenten und Musiker:innen sein kann, um diese Energie zu spüren und im besten Fall neugierig zu werden – ganz unabhängig von Stilistik. Technologien und Apps können beim Üben nützlich sein und YouTube bietet unglaublich viel lehrreichen Content, wenn man weiß, wonach man suchen muss. Für mich ist es dennoch wichtig, digitale ­Medien phasenweise ganz aus dem Übe­zimmer zu verbannen, um fokussiert arbeiten zu können. KI hat meiner ­Meinung nach als Ersatz von kreativen ­Prozessen nichts verloren und wird wohl auch früher oder später rechtlich nicht mehr gedeckt sein – ähnlich wie beim ­Hip-Hop, wo das Sampling immer ­wieder Urheberrechte verletzt hat.

Termine:

Jazzbrunch mit Jazzodrom & Big Band der LMS Wels
7. September 2025, 10.30 Uhr
bei Austria Plastics     
Maria-Theresia-Straße 46 in 4600 Wels

Connor Selby – Album Release Show
18. September 2025, 19.30 Uhr
Kings Place, London, UK

Lukas & Lydia machen Musik Musikfestival am Bauernhof – von Dialekt-Pop über Funk, Soul bis Dance Music     
20. September 2025, 20.00 Uhr Am Laaber Bach 1     
in 4611 Buchkirchen

Bundeswettbewerb podium.jazz.pop.rock… 2025
14. – 17. Oktober 2025     
Kultur.Park.Traun in 4050 Traun

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