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Founder und CEO von femitale Lisa-Maria Reisinger im Interview.
Founder und CEO von femitale Lisa-Maria Reisinger im Interview.
Erick Knight Photography

Die Tabu-Brecherin

30.08.2022 um 13:13, Friederike Ploechl
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Female Self-Care. Die Gründerin von femitale ist überzeugt, dass der Weg jener Frauen, die mit der Krankheit Endometriose konfrontiert sind, bald keiner Odyssee mehr gleichen wird.

Welche persönliche Story steckt hinter Ihrem Unternehmen femitale?
Im Jahr 2015 sah ich mich mit der Diagnose Endometriose konfrontiert. Ein Symptom davon sind eben sehr starke Regelschmerzen, und zur Schmerzlinderung habe ich immer meine Wärmflasche verwendet. Da ich den Umgang damit recht unpraktisch fand, habe ich mir dazu einfache, aber innovative Produkte überlegt. Wir sind eine holistische Brand, die ganzheitlich unterstützt – egal, bei welchen Beschwerden und in welcher Zyklusphase. Mit meinem Unternehmen soll für gynäkologische Beschwerden wie Endometriose, Regelbeschwerden etc. in unserer Gesellschaft Bewusstsein geschaffen werden. „femitale“ steht für feminine Frauengeschichten.

Viele Frauen berichten, dass sie jahrelang von einem Arzt zum anderen gegangen sind, weil keiner ihre Regelschmerzen ernst genommen hat …
Wir sollten lernen, unsere Bedürfnisse einzufordern, den Arzt selbst auf Endometriose aufmerksam machen und eine Untersuchung verlangen. Wir werden mit Tabuthemen wie Endometriose erst dann „Erfolg“ haben, wenn wir lernen, sie zu enttabuisieren – Endometriose ist viel mehr als „nur“ Regelschmerzen.

Egal, welche gesundheitlichen Herausforderungen frau zu managen hat – femitale unterstützt mit natürlichen, innovativen und ehrlichen Produkten.

Mit der Diagnose Endometriose geht oft auch ein erschwertes erfülltes Sexualleben einher. Was raten Sie Betroffenen?
Seit meiner großen Operation im November 2019 im Krankenhaus Villach habe ich selbst zum Glück kaum mehr Beschwerden, was etwa mein Sexleben angeht. Mein erster Rat an alle, die Endometriose haben: Macht euch im Krankenhaus Villach in der Endometriose-Ambulanz einen Termin aus. Ich fahre nach wie vor jedes Jahr zur Kontrolle dorthin. Und redet viel mit eurem Partner darüber, es gibt jede Menge anderer Dinge, die Spaß machen. Was die Periode selbst und die einhergehenden Schmerzen angeht – ich manage meine Termine mittlerweile so, dass ich um meine Periode herum keine wichtigen Meetings habe. Damit ich mich, falls notwendig, daheim auf die Couch zurückziehen und von dort aus mit meinem Laptop alles erledigen kann. Auch meinen Geschäftspartnern gegenüber gehe ich sehr offen mit meinen Beschwerden um.

Wo denken Sie, wird Ihr Unternehmen in fünf Jahren stehen?
femitale wird sich als „female care community brand“ im DACH-Raum etabliert haben. Wir werden die Brücke geschlagen haben zwischen einer E-Commerce-Brand und einer Marke zum „Anfassen, Leben und Fühlen“. Auf einen längeren Zeithorizont gesehen wird femitale als DAS Synonym für Frauengesundheit stehen.

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