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Glacier Express | Credit: iStockphoto/
Der „langsamste Express der Welt“ braucht für rund 300 km acht Stunden.
Der „langsamste Express der Welt“ braucht für rund 300 km acht Stunden.
iStockphoto/CloudVisual

Mit dem Glacier Express zum Matterhorn

28.06.2022 um 13:00, Gert Damberger
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Die Schweiz ist das Eisenbahnland schlechthin. Eine der atemberaubendsten Strecken ist die Strecke von St. Moritz nach Zermatt. Man kann sie sogar in historischen Luxuswaggons zurücklegen.

Vor 92 Jahren, am 22. Juni 1930, setzte sich in St. Moritz der erste „Glacier Express“ in Bewegung.  „Express“ war schon damals nicht wörtlich gemeint, denn immerhin muss der Zug auf der rund 300 Kilometer langen Strecke über den Alpenhauptkamm klettern, wobei er 291 Brücken und 91 Tunnel überquert. Aus Anlass des Jubiläums bietet die Rhätische Bahn wieder eine zweitägige Pauschalreise mit einem historischen Zug auf der berühmten Panoramastrecke an.

Reisen wie in den frühen Dreissigern

Zum Einsatz kommen originale Pullmanwagen aus dem Jahre 1931 der „Compagnie des Wagons-Lits et Grands Express européens.“ Getafelt wird im Gourmino-Speisewagen aus den 1930er Jahren, den Drink nimmt man in einem Bar- und Aufenthaltswagen derselben Epoche ein. Gezogen wird der Zug stilecht von einer historischen Lokomotive, vom weltberühmten "Krokodil" der Rhätischen Bahn. In Realp (1.546m) steigen die Passagiere in eine historische Dampfbahn um, die sie auf den höchsten Punkt der Reise zum Bahnhof Furke (2.100m) bringt. Ab Oberwald geht’s dann wieder elektrisch im Pullmann-Zug weiter.

Historischer Glacier Express | Credit: Rhätische Bahn
Die Pullmann-Waggons werden von einem „Krokodil“ gezogen.

Pause in Andermatt

Der Zug mit den vier Pullmanwagen mit je 32 Sitzplätzen und einem Pianobarwagen startet um 8.00 Uhr in St. Moritz. Am ersten Tag geht es dann auf der UNESCO-Welterbe-Strecke Albula über Landwasserviadukt und Kehrtunnel bei Bergün und Preda nach Thusis. Zwischenstopps bieten einen direkten Blick auf Schweizer Kultur und Geschichte. In Zillis steht ein Ausflug zur Kirche St. Martin mit ihrer Deckenmalerei auf dem Programm. Das Mittagessen wird anschließend in den Speisewagen serviert, dann folgt die Fahrt entlang des noch jungen Rheins durch die Rheinschlucht. Hier dürfen die Reisenden auch mal auf freier Strecke aussteigen. Der nächste Halt führt zur Besichtigung ins Benediktinerkloster Disentis. Zur Übernachtung der Gäste in einem Berggasthof legt der Zug nach der Überquerung des Oberalppasses in Andermatt eine Pause ein. 

                                                  

Furka Bahn | Credit: CURS FLUEELER / Keystone / picturedesk.com
Eine Teilstrecke legen die Passagiere mit der dampfbetriebenen Furka-Bahn zurück.

Mit der Dampflok der Furka-Bergstrecke

Am zweiten Tag startet der Glacier Pullman Express nach Realp. Von dort aus bringt die Bahn ihre Gäste zum höchsten Punkt der Reise auf 2.163 Meter am Bahnhof Furka. In Oberwald geht es dann wieder mit dem Glacier nach Fiesch. Dort wartet mit der Fahrt per Seilbahn aufs Eggishorn das nächste Highlight der Reise - Ausblick auf den Aletschgletscher inklusive. Stärkung verspricht das Mittagessen mit Walliser Spezialitäten und Käsefondue auf der Fiescheralp. Schließlich erreicht der Zug am Abend Zermatt am Fuße des Matterhorns.

Infos zum Pauschalangebot: https://www.rhb.ch/de/erlebniswelt-bahn/dampf-nostalgiefahrten/glacier-pullman-express

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