Was wir von unseren Haustieren lernen können
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"Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund", wusste bereits Hildegard von Bingen. Vor rund 15.000 Jahren begann mit der Domestizierung des Wolfes die Geschichte zwischen dem Menschen und seinem besten Freund. Mittlerweile teilen sich diesen Titel Hund und Katz. Eine 2023 durchgeführte Umfrage des Instituts für Markt- und Sozialanalysen ergab: Rund 40 Prozent der Österreicher haben ein Haustier. Mit 62 Prozent ist und bleibt der Stubentiger die unangefochtene Nummer eins. Rund 47 Prozent besitzen einen Hund. Exotischere Haustiere wie Fische, Schildkröten, Hamster oder Vögel sind seltener.
Tiere als Lehrmeister
Dabei spielt die Art des Haustieres keine Rolle, denn sie alle haben eines gemeinsam: Sie machen ihre Besitzer glücklich. "Unsere Tiere lehren uns, im Moment zu sein. Wenn ein Hund spielt, dann ist er mit 100 Prozent bei der Sache. Oder wir handhaben es wie die Katzen, machen einfach mal Pause und genießen es", erklärt die Tierpsychologin und Tiertrainerin Denise Seidl. Wie zahlreiche Studien herausgefunden haben, senkt schon das Streicheln des felligen Partners den Stresspegel erheblich. Außerdem haben Tierbesitzer das Gefühl, mehr gebraucht zu werden, was zu weniger Einsamkeit und zu weniger Depressionen führt. Vor allem für alleinstehende Personen oder Menschen, die gerade einen Verlust durchmachen mussten, können Hund, Katze und Co. zu wahren Lebensrettern werden. Doch unsere Haustiere können uns auch zu besseren Freunden und Teamplayern machen. Durch Hunde können wir beispielsweise lernen, in der Gruppe zu arbeiten und die Bedürfnisse des Gegenübers besser zu erkennen.
Alleinstehende Personen haben durch das Tier wieder eine Aufgabe und fühlen sich weniger einsam. Hundebesitzer bewegen sich durch ihr Tier meist mehr und werden aktiver. Haustiere sind immer eine Bereicherung für das Leben.
Harmonisches Zusammenleben
Damit das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier zu einer harmonischen Partnerschaft wird, braucht es aber einige Regeln. Im Vordergrund steht natürlich die artgerechte Haltung. "Die Bedürfnisse der jeweiligen Tierart müssen respektiert werden. Und dem Tier muss es erlaubt sein, typische Verhaltensweisen ausleben zu dürfen", so Seidl. So müssen auch Wohnungskatzen die Möglichkeit haben, jagen zu dürfen – wenn auch "nur" in spielerischer Hinsicht. Und bewegungsfreudige Hunderassen wie Border Collies oder Australian Shepherds müssen dementsprechend gefordert werden. Umso wichtiger ist es, sich vor der Anschaffung genauestens über die Tierart zu informieren. Wer es seinem Haustier jedoch erlaubt, die eigene Persönlichkeit zu entfalten, dabei aber klare Grenzen setzt, wird einen Partner fürs Leben gewinnen.

Wenn der Abschied naht
Wohl jeder Tierbesitzer würde sich wünschen, dass das Leben seines Vierbeiners ewig dauert. Aber irgendwann ist die Zeit gekommen, in der man Abschied nehmen muss. Immer mehr Menschen entscheiden sich dann dazu, den felligen Freund einäschern zu lassen. Seit 2002 ist das Tierkrematorium Lebring eine der ersten Anlaufstellen beim Tod eines Tieres – vom Hamster über die Katze bis zum Pferd. "Menschen können sich schon vorab melden, wenn sie zum Beispiel wissen, wann ihr Tier eingeschläfert werden soll. Wir bieten aber auch Soforteinäscherungen an. Wichtig ist es nur, uns vorher telefonisch kurz zu informieren, damit wir uns alles einteilen können", erzählt Christian Pusnik, der gemeinsam mit seiner Frau Christina das Unternehmen bereits in zweiter Generation führt. Denn weil im Tierkrematorium Lebring die Liebe zum Tier an erster Stelle steht, möchte man den Trauernden auch die Zeit geben, sich gebührend zu verabschieden. Dafür steht ein eigener Verabschiedungsraum bereit.
Rund um die Uhr im Einsatz
Für die Asche des Tieres stehen verschiedene Optionen bereit. Neben einem großen Urnensortiment gibt es auch die Möglichkeit, Andenkenschmuck daraus machen zu lassen. Wer die Asche nicht mit nach Hause nehmen möchte, kann sie in eine der drei Sammelgruften einbringen lassen. Ein Namensschild auf einem Gedenkstein erinnert dann an das Tier. Das Tierkrematorium ist 365 Tage im Jahr rund um die Uhr erreichbar und arbeitet österreichweit. Wer sich bereits frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzen möchte, kann auch eine Bestattungsvorsorge für ein Tier abschließen. So muss man sich zum Zeitpunkt des Todes weder mit der Bestattung an sich noch mit dem Faktor Kosten auseinandersetzen. Das lindert zwar nicht den Schmerz, nimmt aber so einige Sorgen in dieser schweren Zeit.