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Ein Mann und eine Frau stoßen, in Stühlen sitzend, vor einer Kinoleinwand mit zwei Rotweingläsern an
Ein vorzügliches Glas Wein veredelt einen gelungenen Filmabend zusätzlich
Ein vorzügliches Glas Wein veredelt einen gelungenen Filmabend zusätzlich
iStock.com/DragonImages

Cineastische Weinbegleitung: Edle Tropfen auf der Leinwand

30.07.2023 um 12:28, Stefan Kohlmaier
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Diese Filmtipps lassen das Herz von Weinliebhabern sowie Cineasten höherschlagen und vermählen das Beste aus beiden Welten zu einer exzellenten Cuvée.

Eine exzellente Flasche Wein wird seit jeher mit einer eleganten Genusskultur, die nicht selten eine inspirierende oder sinnliche Note aufweist, assoziiert. Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass schon der eine oder andere Literat und Musiker der Kraft des Weines ein Denkmal gesetzt hat. Doch auch in so mancher Film- oder Fernsehproduktion hat der traditionsreiche Rebensaft schon eine mitunter sogar tragende Rolle bekleidet.

Columbo: Wein ist dicker als Blut (1973)

So wird etwa unser beliebtester Kriminalist im Trenchcoat von dem Brudermörder und Weingutbesitzer Adrian Carsini (Donald Pleasence) in die faszinierende Welt der stilvollen Weinkultur eingeführt. Der schrullige Kommissar zeigt sich begeistert und eignet sich binnen kürzester Zeit ein beeindruckendes Weinwissen an, wodurch er seinen Gegenspieler schlussendlich mit dessen eigenen Waffen schlägt. Von elementarer Bedeutung ist dabei eine Flasche Château Latour 1961 – der wahrscheinlich beste Latour aller Zeiten.

Brust oder Keule (1976)

Louis de Funès war nicht nur ein komödiantisches Genie, sondern auch im realen Leben ein veritabler Feinspitz. Es ist daher eine Freude ihm dabei zuzusehen, wie er mit seinem unverkennbar expressionistischen Mimik-Spiel das oftmals affektierte Verhalten mancher professionellen Gourmets persifliert. Etwa wenn er die Vorzüge eines 53er Léoville-las-Cases mit hochtrabenden Formulierungen hervorhebt.

Goldfinger (1967)

James Bond – der versatil begabte Gentleman unter den Geheimagenten – verfügt selbstverständlich auch über einen erlesenen Geschmack sowie eine ausgeprägte Expertise hinsichtlich der korrekten Weinetikette. Letztere kehrt er hie und da auch ein wenig selbstverliebt hervor. Beispielsweise wenn er seiner Gespielin in dem Bond-Klassiker schlechthin erläutert, was für eine Schande es wäre, einen 53er Dom Pérignon mit der falschen Temperatur sowie zu wenig Kohlensäure zu genießen.

Sideways (2004)

In dem charmanten Komödien-Drama mit Paul Giamatti und Thomas Haden Church begleitet der Zuschauer einen erfolglosen Schriftsteller sowie einen zweitklassigen Schauspieler auf eine feuchtfröhliche „Junggesellen-Abschiedstour“ durch das kalifornische Weingebiet Santa Inez Valley, auf der eine lebensfrohe Weinkultur zelebriert wird. Der Film kann zudem für sich reklamieren, als bisher einziger Kinostreifen den Weinmarkt beeinflusst zu haben: Das bedingungslose Bekenntnis der Hauptfigur zu seinem geliebten Pinot Noir verschaffte dieser Sorte einen ungemeinen Popularitätsschub, während seine rustikale Ablehnung des Merlot („I am not drinking any fucking Merlot“) diesem einen nicht unerheblichen Imageverlust bescherte.

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