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Weingläser und Käse bilden ein Genussduett
Genussduett: Mit einer harmonischen Getränkebegleitung kann Käse sein volles Potenzial entfalten
Genussduett: Mit einer harmonischen Getränkebegleitung kann Käse sein volles Potenzial entfalten
iStock.com/yagmradam

Was trinkt man zu Käse?

21.10.2020 um 14:34, Stefan Kohlmaier
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Käse zeichnet sich durch eine bunte Sortenvielfalt aus und läuft im Zusammenspiel mit den richtigen Getränken zur Höchstform auf. Wir verraten Ihnen, mit welchen Kombinationen Sie stets einen kulinarischen Volltreffer landen.

Käse kann unglaublich variantenreich interpretiert werden, weshalb die Anzahl der Käsespezialitäten weltweit auch in die Tausende geht. Zum Glück sorgt jedoch ihre zusammenfassende Einteilung in unterschiedliche Sorten für Orientierung bei der Auswahl des idealen Käses für jede Gelegenheit. Eine gelungene Getränkebegleitung macht das Geschmackserlebnis schlussendlich perfekt. Selbige ist jedoch auf die jeweilige Käsegattung abzustimmen, wobei es einige Grundsätze zu befolgen gilt, damit die Getränke dem Käse nicht die Show stehlen oder seinen Genuss sogar schmälern.

Eine bunte Palette an Käsesorten
Jede Käsesorte verfügt über einen individuellen Charakter, der sie für unterschiedliche kulinarische Einsatzmöglichkeiten prädestiniert 

Grundlagen

So darf etwa Wein umso mehr Säure aufweisen, je cremiger der Käse ist. Ein säurebetonter oder salziger Käse verlangt hingegen nach einem halbtrockenen oder edelsüßen Wein, während Hartkäse durchaus einen tanninreicheren Tropfen vertragen. Wird Bier zu Käse getrunken, sollte zu kräftigeren Sorten Starkbier gereicht werden, während helle Biere sowie Biermischgetränke perfekt zu milderen Käsevertretern passen und malzige Biere vor allem Blauschimmelkäse das gewisse Etwas verleihen. Fruchtsäfte sollten aus derselben Region wie der Käse stammen, um sich bestens miteinander zu ergänzen. Je intensiver und dunkler ihr Fruchtgeschmack respektive ihre Färbung ausfallen, desto würziger darf der Käse schmecken.

Käsefondue aus Schnittkäse
Schnittkäse kann seine Stärken auch in einem herzhaften Käsefondue ausspielen 

Harter Brocken

Intensiv würzige Hartkäse wie Emmentaler, Cheddar oder Parmesan bieten sich aufgrund ihrer festen Konsistenz wunderbar zum Reiben und Hobeln an. Mit den dadurch gewonnenen Scheiben oder Flocken lassen sich Pastasoßen aufpeppen, Salate dekorieren oder warme Gerichte überbacken. Seine mehrere Monate bis hin zu sogar einigen Jahren anhaltende Reifedauer verleiht Hartkäse ein intensiv würziges Aroma, weshalb er auch pur oder in Kombination mit Brot herrlich schmeckt. Getränketechnisch liegt man bei Hartkäsesorten mit einem reifen Grünen Veltliner, einem kräftigen Blaufränkischen, einem intensiven dunklen Bockbier oder einem fruchtige Birnensaft goldrichtig.

Aufgeschnitten

Schnittkäse wie Gouda, Edamer oder Tilsiter gelten als Inbegriff des Brotbelages, eignen sich allerdings auch hervorragend zum Überbacken und Gratinieren sowie als Grundlage für ein Käsefondue. So vielseitig wie seine Anwendungsmöglichkeiten ist auch das Geschmacksspektrum des Schnittkäses, das sich über die Reifezeit steuern lässt: Junge Käse schmecken mild und unaufdringlich, während reifere Sorten sich durch eine pikante Note auszeichnen. In seiner halbweichen Variation, etwa als Butterkäse oder Roquefort, fungiert er als optimaler Snack, der von sehr mild bis scharf nahezu alle Geschmacksdimensionen abdeckt. Mit einem süßen Apfel-Karottensaft, einem ausgewogenen Österreichischen Märzen, einem eleganten Sauvignon Blanc oder fruchtigen Zweigelt kommt klassischer Schnittkäse besonders gut zur Geltung.

Topfenstrudel: Käse als Süßspeise
Käse weiß selbst als Süßspeise zu überzeugen - etwa in Form eines vorzüglichen Topfenstrudels  

Zart schmelzend

Mit Weichkäse wie Camembert, Brie, Limburger oder Münster kann sowohl in der kalten als auch warmen Küche gezaubert werden. Ihre aromatische Bandbreite reicht ebenfalls von sanft bis kräftig und aufgrund ihrer mannigfaltigen Geschmacksnuancen machen sie nicht nur als Brotbelag, sondern auch in Kombination mit Obst sowie als Topping auf Fleisch oder Gemüse eine gute Figur. In ihrer mittelkräftigen und cremigen Ausführung brillieren sie mit einem tanninarmen Pinot Noir, leicht fruchtsüßen Weißburgunder, naturtrüben Bayerischen Hefeweizen oder kräftigen Erdbeernektar, während kräftiger und schmelzender Weichkäse sich ausgezeichnet mit prickelndem Schaumwein (vor allem der Sorte Sauvignon Blanc), dezent hochgradigen Trockenbeerenauslesen, vollmundigem Weizenbock oder naturtrübem Apfelsaft versteht.

Multitalent

Der Frischkäse (Topfen, Hüttenkäse, Mozzarella etc.) ist übrigens der einzige Käse, der auf ein Reifen komplett verzichten kann. Er kommt unmittelbar nach seiner Herstellung auf den Tisch und begeistert mit seinem angenehm lebhaften Charakter. Neben warmen und kalten Gerichten, zum Beispiel als Nudelfüllung oder Brotaufstrich, veredelt das Multitalent zudem Süßspeisen wie Topfenkuchen. Das Glas neben einem Fruchtkäse sollte mit einem Near-Water-Getränk der Sorte Erdbeer-Pfeffer, süffigem Kölsch, erfrischendem Gelben Muskateller oder Merlot gefüllt werden.

Cover des Heumilch-Kinderbuchs zur Biodiversität
Das neue Heumilch-Buch beinhaltet auch eine ausklappbare Vorlage zum Ausmalen sowie eine Anleitung zur Herstellung von Samenkugeln 

Buchtipp für Kinder

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