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Männer weinen nicht - und wenn, dann heimlich
Männer weinen nicht - und wenn, dann heimlich
Ingram Publishing/ Thinkstock

Männer weinen nicht – auch nicht bei Depression!

20.10.2015 um 17:38, Andreea Iosa
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Männer sind anfälliger für Depressionen als Frauen und leiden tendenziell auch stärker darunter. Der Grund dafür ist einfach erklärt: Im Gegensatz zum weiblichen Geschlecht, sprechen Männer nur ungern über ihr Problem und holen sich nur selten Hilfe.

Männer weinen nicht und müssen stark sein – so das gesellschaftliche Skript. Und wenn sie schon ein Problem haben, dann werden sie lieber wütend oder frustriert, aber nicht traurig und bekümmert, denn das würde ihrem Geschlecht nicht gerecht werden.

Ich zeige keine Schwäche!

Vor den Kumpels möchte man(n) natürlich auch keine Schwäche zeigen und sich einem fremden Therapeuten anzuvertrauen ist für die meisten ebenfalls ein Zeichen von Gebrechlichkeit. Es wäre doch gelacht, seinen „Umstand“ (Depression ist schließlich nichts für Männer) nicht alleine bewältigen zu können. Das Problem an diesem Trugschluss ist jedoch, dass Depressionen ohne Beanspruchung einer Hilfe oder Unterstützung nicht nur zu Missbrauch von Alkohol, Medikamenten und Drogen führen kann, sondern in unbehandelten, wiederkehrenden Fällen zu Selbstmord, und zwar drei Mal häufiger als bei Frauen.

Alkohol-Missbrauch keine Seltenheit

Weinen muss sein

Weinen (auch heimlich) ist – wie die Wissenschaft bestätigt hat – gesund, da so Schmerz, Druck, Stress und Ängste reduziert werden und der Blutdruck gesenkt wird. Auch das Aussprechen der Emotionen oder des Problems hilft, Trauer, Kummer oder Wut von sich abzuwenden, ist sozusagen der Königsweg für Entlastung. Männer müssen lernen, ihre Emotionen als menschlich und geschlechtsunabhängig zu sehen, um schwerwiegende Folgen von Depressionen in Zukunft zu reduzieren.

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