Reset: Warum mehr Ruhe auch zu mehr Freude führt
Inhalt
- Wir zahlen den Preis
- Pausentaste drücken
- Gut erholt
- "Deep Plays"
- Tipps, um mehr Ruhe in den Alltag zu bekommen
Ein Meeting hier, ein Termin da und plötzlich ist die Woche um. Zeit zum Durchschnaufen und Reflektieren? Fehlanzeige. Unsere moderne Welt ist darauf programmiert, alles so schnell und effizient wie möglich zu gestalten – der mensch ist dabei keine Ausnahme. Doch wer nie Pause macht und zur Ruhe kommt, läuft Gefahr, sich völlig auszubrennen.
Wir zahlen den Preis
"Die Natur zeigt uns, dass Ruhepausen für alle Lebewesen wichtig sind", betont Lifecoach und Feldenkrais-Lehrer Ralf Eggartner. Der Mensch ist nicht dafür gemacht, im Eiltempo durch den Alltag zu rasen. Chronischer Stress, schlechter Schlaf, wenig Motivation und psychische Probleme sind der Preis, den wir schließlich für unsere Leistungsgesellschaft bezahlen. Eine vor kurzem durchgeführte Umfrage des Marktforschungsinstituts Marketagent, die die Auswirkungen von Stress auf die österreichische Bevölkerung beleuchten soll, lässt die Alarmglocken schrillen. Jeder vierte Befragte sieht sich als stark Burn-out gefährdet.
Pausentaste drücken
Höchste Zeit also, wieder einen Gang runterzuschalten. Immer mehr Menschen verstehen, dass Ruhephasen nicht nur die Produktivität nachhaltig ankurbeln, sondern auch für mehr Zufriedenheit und Gelassenheit im Alltag sorgen. Doch wie nimmt man sich aus dem Hamsterrad raus? "Empfehlenswert ist es, sich Pausen genauso wie andere Termine im Kalender einzutragen", erklärt Eggartner.
Gut erholt
Doch wie macht man Pause? Definitiv nicht, indem man zum Smartphone greift. Eine Studie der Rutgers University zeigt: Das Scrollen am Handy hat nichts Entspannendes, sondern führt eher zur mentalen Erschöpfung. Das Hirn kann sich nicht neu aufladen und ist im Nachhinein sogar weniger leistungsbereit. Wer hingegen ein Buch liest, hat das Gefühl, sich kognitiv "erfrischt" zu haben, und kann sich danach auch besser konzentrieren. Wirkungsvoll sind auch Spaziergänge in der Natur. das Handy samt Kopfhörer sollte aber zu Hause bleiben. Stattdessen lohnt es sich, sich einfach mal auf die Umgebung zu konzentrieren. Welche Geräusche und Gerüche kann ich wahrnehmen? Was kann ich alles sehen? Und wie fühle ich mich gerade? Mit solchen Übungen trainiert man die eigene Achtsamkeit und kann sich wieder besser auf die Situation konzentrieren, in der man sich gerade befindet. Auch kurze Nickerchen haben eine revitalisierende Wirkung.
"Deep Plays"
Spannend ist auch der Effekt von sogenannten "Deep Plays". Dabei ist man so tief in eine Aktivität versunken, dass man die Zeit vergisst. Oft kann man dies bei spielenden Kindern bemerken. Aber auch Erwachsene können sich wieder in so einen Zustand transportieren, beispielsweise beim Sporteln. Forscher haben herausgefunden, dass physisch und psychisch anstrengende Hobbys wie Klettern eine ähnliche Befriedigung wie Arbeit bieten. Nur eben in einem anderen Kontext. Und das Beste? Man fühlt sich im Nachhinein gestärkt und erholt. Entspannung kann also auch in aktiven Situationen gefunden werden. Wichtig ist es, für sich selbst einen gesunden Rhythmus zu entwickeln. So steigert man nicht nur das Lebensgefühl, sondern auch die Freude.
Tipps, um mehr Ruhe in den Alltag zu bekommen
- Bewegung: Ob moderat oder intensiv – Sport unterstützt die eigene Stressresistenz, trainiert das Herz-Kreislauf-System, stärkt die Muskulatur und fördert das allgemeine Wohlbefinden.
- Genießen: Wann haben Sie das letzte Mal so richtig Ihren Kaffee genossen? Oder die Sonnenstrahlen auf der Haut? Wer sich mehr auf einzelne Momente konzentriert, geht achtsamer und glücklicher durch das Leben. Einfach mal ausprobieren.