Impfplan für Erwachsene: Immun für alle Fälle
In Österreich gibt es rechtlich betrachtet keine Impfpflicht. Die Entscheidung, ob, was und wann man sich impfen lässt, liegt bei jedem selbst. Wer sich dafür entscheidet, kann sich beim Hausarzt, in Gesundheitszentren oder bei der Bezirkshauptmannschaft ein Spritzerl geben lassen. Aber welche Impfungen sollten wann aufgefrischt werden und ist jetzt überhaupt der richtige Zeitpunkt dafür? Ein Blick in Ihren Impfpass oder auf einen Impfplan (siehe Tabelle) verrät es Ihnen.
Alle zehn Jahre wieder
Die meisten der benötigten Impfungen für Erwachsene haben eine Haltbarkeitsdauer von zehn Jahren und müssen deshalb nur jedes Jahrzehnt aufgefrischt werden. Darunter fallen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Poliomyelitis (auch Polio oder Kinderlähmung genannt).
Wenige Ausnahmefälle
Die Ausnahmen dieser Regel sind die Zeckenimpfung FSME und die Grippeimpfung Influenza. Während Erstere alle fünf Jahre bestenfalls in den Monaten April bis November aufgefrischt werden sollten, wird die Influenza-Impfung vom österreichischen Bundesministerium für Gesundheit jedes Jahr empfohlen. Denn Influenza ist nicht nur eine „einfache Grippe“, sondern eine ernste Erkrankung mit oft schweren Folgen, vor der man sich bestmöglich im Herbst vor Beginn der Grippesaison schützen lässt. Bei allen anderen Impfungen ist die Jahreszeit unwichtig, Hauptsache, die empfohlenen Intervalle werden eingehalten.
Als Kind immunisiert
Gegen Mumps, Masern, Röteln sowie Pneumokokken sollten Sie schon als Kind geimpft worden sein. Wurde dies versäumt, sollten Sie die Impfungen nachholen. Das österreichische Bundesministerium für Gesundheit empfiehlt außerdem, ab dem 51. Lebensjahr die Pneumokokken-Impfung aufzufrischen und die Auffrischung je nach Gesundheitszustand ab dann alle fünf Jahre zu wiederholen.
Unterschätzte Gürtelrose
Haben Sie sich schon einmal mit dem Varicella-Zoster-Virus angesteckt und Feuchtblattern bekommen? Wenn ja, sind Sie dagegen ein Leben lang immun. Aber: Der Virus kann uns auch ein zweites Mal treffen und damit die berüchtigte Gürtelrose auslösen. Um dies zu verhindern, können Sie sich ab dem 50. Lebensjahr gegen Herpes Zoster impfen: Es enthält die 14-fache Dosis des Kinder-Impfstoffs und muss danach nicht mehr aufgefrischt werden.
Je älter, desto öfter
Mit zunehmendem Alter nimmt durch die Immunisierung der Impferfolg und damit das Ausmaß und die Dauer des Impfschutzes ab. Daher sind Auffrischungsimpfungen ab 50 oder 60 Jahren in kürzeren Intervallen nötig.
Impfpass verloren
Sind Sie unsicher, wie weit die letzte Impfung zurückliegt, dann können Sie den Impftiter mittels Blutabnahme bestimmen lassen. Dabei wird festgestellt, wie viele Antikörper noch vorhanden sind.
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