Warum manche Menschen kein Corona bekommen

Sie sind als einziges Familienmitglied von einer Corona-Erkrankung verschont geblieben, obwohl Sie sich wochenlang im Kreise infizierter Angehöriger aufgehalten haben? Auch in Ihrem Freundeskreis sowie unter Ihren Arbeitskollegen fühlen sich wie ein einsamer, unbezwingbarer Fels in der Covid-Brandung? Dann ist Ihr Immunsystem höchstwahrscheinlich mit sogenannten kreuzreaktiven T-Zellen ausgestattet, die laut aktuellen Studien wie ein natürlicher Schutzschild gegen eine Corona-Erkrankung wirken könnten.

Super-Immunzellen

Warum manche Menschen diese Super-Immunzellen in sich tragen, konnte zwar noch nicht abschließend geklärt werden, zwei Londoner Forschergruppen gehen jedoch davon aus, dass es sich bei ihnen um das Resultat einer vorangegangenen Infektion mit Corona ähnlichen Erkältungsviren handelt. Viel interessanter als ihre Herkunft ist jedoch ihre verblüffende Wirkungsweise: Kreuzreaktive T-Zellen erkennen versteckte Proteine im Inneren der Viren, die für die Vermehrung der Erreger lebensnotwendig sind, ziehen selbige unmittelbar nach deren Eindringen in den menschlichen Organismus aus dem Verkehr und unterbinden somit die Produktion neuer Viren, die den Körper kolonisieren und schlussendlich infizieren würden.

Eine Impfung für alle Varianten?

Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass auch die Pharmaindustrie bereits auf die kreuzreaktiven T-Zellen aufmerksam geworden ist. So arbeitet etwa das US-amerikanische Unternehmen Gritstone Bio schon mit Hochdruck an einem Impfstoff auf deren Basis, der einen langfristigen Schutz auch vor mutierten Corona-Varianten gewährleisten soll. Es gilt allerdings abzuwarten, ob diesen Bemühungen ein Erfolg beschieden sein wird. Ähnliche Initiativen zur Herstellung eines universalen Grippeimpfstoffs erwiesen sich bis dato nämlich als zum Scheitern verurteilt.