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Einschmieren nach dem Schwimmen? Wir verraten es
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Wirklich wahr? Die 10 größten Sonnenmythen unter der Lupe

07.07.2014 um 08:48, Maria Zelenko
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Um das Bad in der Sonne ranken sich noch immer viele Mythen: Schützt das Vorbräunen im Solarium vor Sonnenbrand? Und wird man mit SPF 50 wirklich nicht braun? Diese und weitere Fragen beantworten wir in unserem Experten-Talk rund um den Sonnenschutz.

Gehören Sie auch zu den eingefleischten Sonnenanbetern? Oder doch eher zur Kategorie der Schattengewächse? Ganz gleich, welchem Lager Sie angehören, einige der folgenden Sonnenmythen spuken bestimmt seit Jahren in Ihrem Kopf herum. Deshalb haben wir Expertin Michaela Friedrichkeit, Schulungsleiterin bei Lancaster, zum Talk über die 10 größten Sonnenmythen gebeten.

1. Je höher der LSF, desto länger kann man in der Sonne bleiben

Ja. Man multipliziert hier den angegebenen SPF mit seiner persönlichen Eigenschutzzeit und weiß dann, wie lange man geschützt in der Sonne ist. Natürlich bietet mir eine Sonnencreme mit SPF 50 mehr Schutz, als eine Lotion mit nur SPF 10. ABER selbst mit einem hohen Lichtschutzfaktor wie SPF 50 kann man die Eigenschutzzeit der Haut nur 1x am Tag verlängern UND sollte sich im Laufe des Sonnenbadens immer wieder eincremen. DENN: Pro Tag hat meine Haut nur ein bestimmtes Kontingent an Schutz zur Verfügung. Danach muss sie sich wieder regenerieren. Das bedeutet: Sonnencremes sind kein Freibrief! Bewusster und vernünftiger Umgang in der Sonne ist das Wichtigste und Ihre Haut wird es Ihnen danken!

2. Mit SPF 50 wird man wird man nicht braun

Stimmt nicht. Man bräunt nur ein wenig langsamer, das heißt aber auch, gesünder…und die Bräune wird so gleichmäßiger und hält um einiges länger – etwas, das wir doch alle möchten! Denn auch eine Creme mit SPF 50 hält nicht 100% der Sonnenstrahlen ab (so etwas gibt es nicht am Markt). Ein gewisser Anteil an Sonnenlicht trifft trotzdem auf die Haut und bräunt sie – es geht eben nur langsamer und schonender.

3. Im Schatten wird man nicht braun

Dies ist noch immer ein Irrglaube. Selbst im Schatten treffen noch 30 bis 40% der Sonnenstrahlen auf die Haut und sorgen dafür, dass die Melanozyten den braunen Hautfarbstoff Melanin produzieren. Darum sollte man sich immer eincremen, auch wenn man „nur“ unter dem Schirm liegt – vor allem ganz empfindliche, helle Hauttypen, die zu Sonnenbrand neigen. Was die meisten auch eher nicht bedenken, ist die Reflexion der Sonnenstrahlen vom Boden. Denn je heller der Untergrund (heller Sand, heller Terrassenboden), desto mehr Sonnenstrahlen werden reflektiert und treffen so auf uns, obwohl man im Schatten liegt. Übrigens auch an einem wolkigen Tag unbedingt eincremen – es kommen noch immer bis zu 80% der Strahlen durch die Wolkendecke.

4. Gegen Sonnenallergie kann man nichts tun

Stimmt nicht! Bei der sogenannten Mallora-Akne ist es wesentlich, auf fettfreie Gels oder Sprays mit hohem Lichtschutzfaktor (SPF 50) zu setzen. Sonnenstrahlung, Bestandteile fetter Cremes und Hauttalg können nämlich die Entzündungsreaktion auslösen, und man bekommt unangenehme Unreinheiten und Unterlagerungen. Leidet man unter der Polymorphen Lichtdermatose (PLD) und der damit verbundenen Kombination aus Brennen, Juckreiz und Bläschen, sollte man seine Haut Schritt für Schritt an die Sonnenexposition gewöhnen und ebenfalls ausschließlich hohe Lichtschutzfaktoren verwenden. Die Einnahme von Beta-Carotin und Probiotika können zusätzlich helfen.

5. Bei hohem SPF reicht einmal einschmieren für den ganzen Tag aus

Absolut nicht! Abreibungen durch die Kleidung (oder auch Liegen am Badetuch), schwitzen und schwimmen reduzieren die Schutzdauer erheblich. Daher IMMER wieder nachcremen. Ein kleines Beispiel: Wenn die Eigenschutzzeit 20 Minuten beträgt, und man sich mit SPF 15 eincremt, ergibt das rein rechnerisch eine Zeit von 300 Minuten, also fünf Stunden, die man geschützt in der Sonne bleiben könnte. Experten raten dazu, nur 2/3 der Schutzzeit auszunutzen, das wären in diesem Fall knapp drei Stunden. Damit ist man auf der sicheren Seite. Wenn man also vorhat, den gesamten Tag in der Sonne zu verbringen, dann immer besser zum höheren Schutzfaktor greifen! Zudem wissen wir aus der Erfahrung, dass die meisten Menschen noch immer zu wenig von der Sonnenpflege auftragen. Um optimal geschützt zu sein, raten wir zu 3-4 Esslöffel Sonnenpflege für den gesamten Körper und eben wiederholt nachcremen.

Sonnenschutz und -hut nicht vergessen

6. Im Wasser kann man keinen Sonnenbrand bekommen

Stimmt nicht! Im Gegenteil. Wasser reflektiert die Sonnenstrahlen bis zu 85 Prozent. Wassertropfen wirken außerdem wie ein kleines Brennglas: Sie bündelt die Sonnenstrahlen auf der Haut und können sie so schädigen. Was auch die wenigsten wissen: ist man mit den Beinen und dem Unterkörper einen halben Meter unter Wasser, kommen trotzdem noch 60% der Sonnenstrahlen auf der Haut an. Deswegen sollte man immer auf wasserfesten Sonnenschutz achten und zwischendurch öfters nachcremen.

7. Die angebrochene Flasche vom letzten Jahr kann ich heuer wieder verwenden

Lieber nicht. Grundsätzlich sollte man eine Tube nicht länger als einen Sommer verwenden und die Lotion in dieser Zeit auch aufbrauchen. Bewahrt man sie länger auf, kann der Sauerstoff mit den Inhaltsstoffen der Formulierung reagieren und die Wirkung beeinträchtigen. Kleine Ausnahme: Wenn die Sonnencreme wirklich den ganzen Winter über kühl und trocken gelagert war! Haben sich Geruch und Textur nicht verändert, kann man sie noch einmal verwenden. Man sollte aber davon ausgehen, dass sich der SPF verringert hat – also besser alles in einem Sommer aufbrauchen.

8. Wasserfester Sonnenschutz muss nach dem Schwimmen nicht neu aufgetragen werden

Doch, unbedingt! Denn „wasserfest“ bedeutet, dass man im Wasser für eine gewisse Zeit geschützt ist. Fakt ist: Der Sonnenschutz „wäscht“ sich mit der Zeit ab. Auch durch das Abrubbeln mit dem Handtuch nach dem Baden verliert man eine große Menge an Schutz! Deswegen sollte man seine Sonnencreme nach dem Schwimmen unbedingt neu auftragen.

9. Vorbräunen im Solarium schützt vor Sonnenbrand

Nein! Experten raten davon ab, vor dem Sommerurlaub ins Solarium zu gehen, in dem Glauben seiner Haut Gutes zu tun. Denn jede ungeschützte, zusätzliche Exposition in der Sonne stresst unsere Haut und erhöht die Wahrscheinlichkeit frühzeitiger Hautalterung und gefährlicher Sonnenschäden. Zudem sind die UVB-Strahlen, die den hauteigenen Sonnenschutz aufbauen, nahezu kaum im Solarium zu finden, sondern UVA-Licht in hoher Konzentration, das die Haut in der Tiefe extrem schädigt und vorzeitig altern läßt! Lieber die Haut nach und nach an die Sonne gewöhnen und Produkte zum „Vorbräunen“ verwenden.

10. Nachcremen verlängert den Sonnenschutz

Nein! Nachcremen hält den Sonnenschutz aufrecht! Jeder Mensch verfügt, abhängig von seinem Hauttyp, über eine gewisse Eigenschutzzeit. Durch wiederholtes Eincremen, z.B. nach dem Baden, kann man diesen Schutz aufrecht erhalten (d.h. meine errechnete Gesamtschutzzeit von z.B. 300 bleibt) , nicht aber verlängern. Ist die Zeit um, muss sich die Haut erst einmal erholen und regenerieren. Und das passiert über Nacht. Am nächsten Morgen kann man dann also wieder in Sonne - gut geschützt natürlich.

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