Arbeiten im Jahr 2050: Zwischen Mensch und Maschine
Inhalt
- Neue Jobs 2025? Nicht ganz
- Was in der Arbeit weiter zählt
- Die Berufe der Zukunft
- Hauptkompetenz: Lebenslanges Lernen
- Wo Jobs wachsen und fehlen
Fliegende Autos, sprechende Roboter und komplett neue Jobs im Jahr 2050? Zumindest Letzteres schließt Reinhold Popp aus: „Die meisten Jobs wird es auch in 25 Jahren noch geben – nur eben anders“, erklärt der Leiter des Institute for Future Research in Human Sciences an der Sigmund-Freud-Privatuniversität in Wien.
Neue Jobs 2025? Nicht ganz
Lehrkräfte werden gemeinsam mit IT- bzw. KI-Experten digitale Lernprogramme entwickeln, Polizeibeamte werden sich verstärkt mit Cyber-Kriminalität beschäftigen müssen und ein Teil der Bauexperten wird Seite an Seite mit 3D-Druckern arbeiten. Das klingt vielleicht futuristisch, ist aber einfach nur Weiterentwicklung – wie es sie immer schon gab. Was sich quer durch alle Branchen zieht: Technik wird mehr, Menschlichkeit bleibt der Kern.
Was in der Arbeit weiter zählt
Klar, KI kann blitzschnell riesige Datenmengen analysieren, aber Emotionen, Kreativität und Empathie? Fehlanzeige! Laut Popp bleiben genau diese Fähigkeiten der menschliche Vorsprung: „Maschinen sollen uns entlasten, nicht ersetzen.“ Besonders in Pflege, Beratung oder Bildung bleibt der persönliche Kontakt das Herzstück. Entscheidend sind Fähigkeiten wie Teamarbeit, Eigenverantwortung und die Bereitschaft, ständig zu lernen. Wer das mitbringt, bleibt flexibel – auch wenn sich der Job selbst verändert. Popp betont: „Nicht der Lebenslauf zählt, sondern das, was man kann.“
Maschinen sollen uns entlasten, nicht ersetzen.
Die Berufe der Zukunft
Welche Jobs werden in 25 Jahren besonders gefragt sein? Popp nennt Data Analyst, Nachhaltigkeitsmanager oder Pflegefachkräfte mit digitalem Know-how als Beispiele. Das Handwerk bleibt weiterhin stark gefragt, entwickelt sich aber digital weiter – mit smarten Werkzeugen und automatisierten Prozessen. Spezialisten für Robotik oder künstliche Intelligenz werden stark gefragt sein. Doch ebenso wichtig bleiben Berufe, die Kreativität, soziale Interaktion und Problemlösung erfordern. Zusammengefasst: Wer offen für Veränderung ist, gut mit Technik umgehen kann und sozial kompetent ist, hat gute Karten – heute und morgen.
Hauptkompetenz: Lebenslanges Lernen
„Berufliche Bildung endet längst nicht mit dem Abschluss“, unterstreicht der Zukunftsforscher. Wer im Job bestehen will, muss dazulernen – immer wieder. Neue Technologien, veränderte Arbeitsweisen und digitale Tools machen regelmäßige Weiterbildung künftig noch notwendiger. Ob in der Pflege, im Handwerk, in der IT oder im Büro: Fachwissen von heute kann morgen schon veraltet sein. Reinhold Popp betont, dass lebenslanges Lernen heute zur Normalität gehört und nicht als Last, sondern als Chance gesehen werden sollte. Das eröffnet neue Aufgaben und Karrieremöglichkeiten. Denn eines ist sicher: Wer offen für Neues ist und sich weiterentwickelt, wird auch im Jahr 2050 seinen Platz finden – egal ob mit oder ohne Roboter an der Seite. Arbeit verschwindet nicht, sie verändert sich – und mit ihr die Anforderungen.
Wo Jobs wachsen und fehlen
- Fachkräftemangel gesamt: Bis 2040 fehlen bis zu 360.000 Arbeitskräfte in Österreich
- Pflege unter Druck: Österreich braucht bis 2050 rund 196.500 zusätzliche Pflegekräfte allein durch Pensionierungen (rund 108.000) und den demografischen Wandel (rund 88.000)
- IT boomt:
• Bis 2030 entstehen etwa 38.000 neue Jobs in der IT – vor allem rund um KI, Programmierung und Cybersicherheit
• 51 % der Unternehmen melden akut fehlende IT-Fachkräfte - Gesundheit & Schule: In Gesundheitsberufen und im Bildungsbereich entstehen bis 2035 rund ein Viertel mehr Jobs
- Umwelt & Klima: In sogenannten „Green Jobs“ wie Solartechnik oder Windkraft fehlen heute schon 13.000 Fachkräfte – der Bedarf wächst stark
- Zukunft: Datenanalyse, KI, digitale Finanztechnologien (FinTech), erneuerbare Energien und Green Jobs zählen zu den Top-15 der weltweit am schnellsten wachsenden Berufsfelder