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junge blonde Frau in einem bunten Blouson und mit einem klassischen Wecker in der Hand
Erste Schul- oder Arbeitsstunde? Jugendliche und junge Erwachsene sind meist erst abends hellwach.
Erste Schul- oder Arbeitsstunde? Jugendliche und junge Erwachsene sind meist erst abends hellwach.
istock.com/Massonstock

Chronotypen: Im richtigen Takt

08.10.2025 um 13:16, Rudolf Grüner
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Die innere Uhr bestimmt unseren Tagesablauf und zeigt, wann wir zur Höchstform auflaufen. Auch im schulischen wie beruflichen Alltag ist perfektes Timing alles.

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Jeder und jede hat einen anderen … Vogel: Die einen zwitschern und starten wie eine „Lerche“ (Frühtyp) gleich mit den ersten Sonnenstrahlen durch, während die anderen als „Eule“ erst viel später am Tag aktiv und leistungsfähig werden. Eine dritte „flexible“ Gruppe flattert zeitlich dazwischen herum. Die individuellen Präferenzen für den Schlaf-Wach-Rhythmus lassen sich in unterschiedlichsten Chronotypen zusammenfassen (siehe auch rechte Seite). Ihnen allen gemein ist, dass sie die innere biologische Uhr möglichst genau ablesen wollen. Als Taktgeber werden genetische, hormonelle, umweltbedingte und kulturelle Faktoren ins Treffen geführt, die unseren Tag strukturieren – und uns unsere Leistungsspitzen zeigen: im ganz persönlichen Bereich wie auch im Ausbildungs- und Arbeitsleben.

Der kleine große Unterschied

Professor Manuel Schabus, Neurowissenschaftler, Psychologe und Psychotherapeut, forscht dazu am Laboratory for "Sleep, Cognition and Consciousness Research" an der Uni Salzburg. Er baut auf den D-MEQ (Morningness-Eveningness Questionnaire von Horne und Östberg), der ebenfalls drei Haupttypen klassifiziert: "Jüngere Menschen neigen eher dazu, ‚Abendtypen‘ zu sein, während ältere Erwachsene eher ‚Morgentypen‘ sind", sagt der Forscher. Auch bei den Geschlechtern regiert hier der Unterschied: Frauen zeigen häufiger ein Morgen-Hoch, Männer sind tendenziell am Abend in Form, so Schabus. "Zusammengefasst lässt sich aber sagen, dass die Mehrheit der Menschen dem ‚Intermediärtyp‘ angehört." Sich also irgendwo energetisch in der goldenen Mitte bewegt. 

Typ-Frage

Um herauszufinden, in welche Kategorie man fällt, empfiehlt der Salzburger Professor, sich folgende Fragen zu stellen: „Wann würden Sie aufstehen, wenn Sie vollkommen frei wären, Ihre Tagesgestaltung zu bestimmen?“ Oder: „Zu welcher Tageszeit fühlen Sie sich in der Regel am besten?“ Auch dieser Punkt kann Klarheit schaffen: „Wenn Sie eine Prüfung ablegen müssten, zu welcher Tageszeit würden Sie die beste Leistung erwarten?“

Im richtigen Rhythmus

Manuel Schabus im fliederfarbenen Hemd
Professor Manuel Schabus, Neurowissenschafter, Psychologe und Psychotherapeut,

Kultur und Umwelt können das Vorkommen bestimmter Chronotypen beeinflussen. In Kulturen mit einem strengeren Arbeitszeitplan sind möglicherweise mehr Morgentypen zu finden.

Manuel Schabus, Professor für Kognition & Bewusstsein

Welcher Chronotyp nun welchen Berufsweg einschlagen soll, lässt sich laut dem Professor nur schwer beantworten. Verallgemeinerungen seien hier fehl am Platz. „Aber Arbeiten, die Schicht verlangen, bitte nur in jungen Jahren. Da man mit dem Alter chronobiologisch immer weniger flexibel und anfälliger wird“, so der Experte. Generell gilt: „Wenn ich komplett gegen meinen körpereigenen Rhythmus arbeite, der genetisch vorgegeben ist, mache ich mehr Unfälle, konzentriere ich mich schwerer, und werde häufiger krank.“

Die vier neuen Schlaftypen

Delfin: Charakteristik: leichter Schlaf; viele Wachphasen in der Nacht. Er entkommt der Müdigkeit erst am Abend. Dieser Typus ist eher risikoscheu und leicht nervös, dafür aber vergleichsweise intelligent, einfühlsam und präzise im Job.
Dazu passende Berufe: Programmierer oder Musiker

Bär: Charakteristik: tiefer Schlaf; benötigt nach dem Aufstehen eine längere Aufwachphase. Rund um die Mittagsstunden ist er produktiv, dann benötigt er eine Pause. Der Bär freut sich über einen fixen Tagesablauf. Er ist konfliktscheu, aber gutmütig.
Dazu passende Berufe: Sachbearbeiter oder Sozialarbeiter

Löwe: Charakteristik: hellwach und energiegeladen am frühen Morgen; abends geht die Leistungskurve nach unten. Der „König der Tiere“ setzt absolut auf Leistung: beruflich wie beim Sport. Der Löwe kommt in allen Lebenslagen schnell auf den Punkt.
Dazu passende Berufe: Unternehmer oder Projektleiter

Wolf: Charakteristik: müde am Morgen; hochaktiv bis nach Mitternacht. Der Wolf zeigt sich ausdauernd und risikofreudig. Dieser Typus gilt zudem als sehr emotional und impulsiv. Der rebellische und extrovertierte „Star“ steht gern im Mittelpunkt.
Dazu passende Berufe: Künstler oder Gastronom

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