Musik wirkt: 6 verrückte Studien
Klassik soll Pflanzen schneller wachsen lassen und beim Lernen helfen. Der Schall von Musik hat Auswirkungen, die man nicht leugnen kann. In einer nun geplanten Studie wollen Wissenschaftler untersuchen, ob sich auch Bakterien bei der Käsereifung von Musik positiv beeinflussen lassen.
Dafür werden ab Herbst Käselaibe entweder mit Mozarts "Zauberflöte", Hip-Hop, Electro oder Led Zeppelin beschallt. Ob die Musikrichtung Auswirkungen auf den Geschmack hat, wird dann im Frühling bei der Verkostung klar werden. Man darf also gespannt sein – die Ergebnisse der folgenden sechs Studien stehen zum Glück schon fest.
1. Marienkäfer mögen nicht AC/DC
Der Biologieprofessor Brandon Barton untersuchte die Auswirkungen von Musik auf Pflanzen und Tiere. Sein Lieblingslied "Rock and Roll Ain't Noise Pollution" musste in der Studie natürlich auch vorkommen. Um festzustellen, wie gut den Käfern die Musik gefallen hatte, wurden sie auf mit Blattläusen befallene Pflanzen gesetzt. Dann hieß es Ton ab, und nach 15 Stunden wurde die Anzahl der Blattläuse gezählt, um zu schauen, wie gut die Tiere bei Appetit waren.
Das für den AC/DC-Fan ernüchternde Ergebnis: Wurden den Marienkäfern Stadtgeräusche, ein Presslufthammer oder eben AC/DC vorgespielt, verringerte sich der Appetit der Tiere massiv. Als Grund dafür nehmen Forscher an, dass sich die Käfer von den Geräuschen bedroht fühlten und nur daran dachten, sich zu schützen und nicht, sich die Bäuche vollzuschlagen.
2. Konzertbesuch verlängert Leben
Für Menschen scheint ein Konzertbesuch hingegen die reinste Wohltat zu sein. Denn laut einer Studie der Goldsmith University soll der regelmäßige Besuch von Konzerten das Leben um ganze neun Jahre verlängern können. Allerdings steckt hinter der Studie der Konzertveranstalter O2, ein Fakt, den man bei der Interpretation der Ergebnisse nicht vergessen sollte …
Dennoch dürften sich leidenschaftliche Konzertgeher (und solche, die es werden wollen) über die Ergebnisse der Studie freuen. Bereits nach 20 Minuten steigert sich das Wohlgefühl um 21 Prozent. Das Selbstwertgefühl steigt, man fühlt sich mit Gleichgesinnten verbunden. All dies wirkt sich positiv auf die Lebensdauer aus.
3. Musik beeinflusst Weingeschmack
Es gibt Momente, da schmeckt der Wein einfach besonders gut. Vielleicht mag das auch an der richtigen Musik liegen. Eine Studie der Herriot-Watt-Universität in Schottland ging genau dieser Frage nach.
Die Probanden bekamen alle den gleichen Wein vorgesetzt – allerdings erklang einmal im Hintergrund "Carmina Burana" von Carl Orff, einmal der "Blumenwalzer" von Tschaikowsky, einmal "Just Can't Get Enough" der Band "Nouvelle Vague" und die vierte Gruppe lauschte den Klängen der Ballade "Slow Breakdown" von Michael Brook. Dann mussten die Teilnehmer den Wein beschreiben.
Die Orff-Hörer beschrieben den Wein als kraftvoll und schwer. Diejenigen, die den Wein zur Ballade genossen hatten, beschrieben den Wein hingegen als weich und zart. Tschaikowsky-Hörer fanden den Wein ausgereift, Nouvelle Vague-Hörer erfrischend.
4. Musik beeinflusst Kaufverhalten
1997 untersuchte eine Studie den Einfluss von Musik im Supermarkt. Das eindeutige Ergebnis: Wurde französische Akkordeonmusik abgespielt, waren 70 Prozent der verkauften Weine französisch. Erklang hingegen deutsche Blasmusik, waren 73 Prozent der Weine aus Deutschland.
5. Musikgeschmack & Lieblingsdrink
Sag mir, was du hörst, und ich sage dir, was du trinkst. Eine Befragung des Marktfroschungsinstitutes appinio befragte 3.000 Probanden im Alter zwischen 18 und 29 Jahren nach ihrer Lieblingsmusik und Lieblingsgetränken. Das Ergebnis: Bier kommt bei allen Musikrichtungen gut an, Hip Hop Fans trinken überdurchschnittlich gerne Tequila, Electro-Hörer verschmähen Wein, Rocker trinken am liebsten Bier ebenso wie Metal-Fans die sich allerdings auch mal gerne ein Glas Rotwein (keinen Weißwein) gönnen und R'n'B-Fans sind die einzigen, die Vodka noch lieber als Bier trinken. Na Prost!
6. Kühe stehen auf Simon & Garfunkel
Immer mit der Ruhe: Kühe mögen keine Hektik und entspannen sich bei sanften Klängen im Stall besonders gut. In einer britischen Studie wurden die Kühe zwölf Stunden lang mit smoother Musik beschallt und gaben um drei Prozent mehr Milch. Absoluter Liebling der Kühe: "Bridge Over Troubled Water" von Simon & Garfunkel. Ebenfalls empfehlenswert: "Perfect Day" von Lou Reed und "What a Difference a Day Make" von Aretha Franklin. Die Kühe haben Geschmack, das muss man ihnen lassen.