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Ein Tagebuch entlastet die Seele
Ein Tagebuch entlastet die Seele
g-stockstudio/iStock/Thinkstock

10 gute Gründe, dieses Jahr ein Tagebuch zu führen

31.03.2021 um 08:26, Isabel Folie
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Ein Tagebuch zu führen hat viele Vorteile und der Beginn eines neuen Jahres wäre doch der perfekte Zeitpunkt, eine neue Gewohnheit einzuführen, oder? Besonders eine so wohltuende!

Viele große Dichter und Denker führen Tagebuch. Man selbst hat vielleicht in seiner Jugend häufiger zu Papier und Stift gegriffen. Wieso also nicht auch jetzt? Das Niederschreiben der eigenen Gefühle kann sehr befreiend und heilsam sein. Dabei gibt es viele Arten von Tagebüchern: Schreiben Sie die Erlebnisse des Tages, Dinge wofür Sie dankbar sind oder Ihre Träume nieder. All das ist hilfreich für die eigene Persönlichkeitsentwicklung.

Studien konnten zeigen, dass besonders das expressive Schreiben, also das Ausdrücken der eigenen Gefühle, eine positive Wirkung hat. Diese Wirkung wird noch gesteigert, wenn die Gefühle in einer zusammenhängenden Geschichte niedergeschrieben werden. Wer also ein Tagebuch führt, seine Erlebnisse niederschreibt und welche Gefühle er dabei hatte, tut seiner Psyche und seinem Körper nur Gutes! Allerdings sollte man darauf achten, nicht nur negative Erlebnisse festzuhalten, das könnte den gegenteiligen Effekt haben. Denn dann würde man sich wie in einer Abwärtsspirale immer stärker auf das Negative konzentrieren. Deswegen sollte man unbedingt darauf achten, immer auch Dinge zu notieren, für die man dankbar ist oder ein separates Dankbarkeitstagebuch führen. Denn dann ist Tagebuchschreiben wirklich eine Wohltat und hilft auf vielfältige Weise.

1. Man wird sich über sich selbst und seine Ziele klar

Wer regelmäßig seine Erlebnisse und Handlungen eines Tages notiert, lernt sich selbst besser kennen. Liest man zu einem späteren Zeitpunkt das Tagebuch erneut durch, stößt man auf Muster, die man sonst vielleicht nicht erkannt hätte. Vielleicht wird einem so klar, wieso man sich immer wieder in den Falschen verliebt, wieso man so häufig Kopfschmerzen hat oder wieso man bestimmte Gewohnheiten einfach nicht ablegen kann. Und vielleicht stößt man beim Lesen auf Wunschformulierungen und Träume, die man vor einiger Zeit hatte, nun aber fast schon wieder vergessen hat. Dabei erkennt man vielleicht, dass diese einem immer noch wichtig wären, und so kann man besser genau die Ziele verfolgen, die einen hohen Stellenwert haben.

2. Man grübelt weniger

Belastende Erlebnisse, Gedanken und Gefühle kann man sich von der Seele schreiben. Manchmal geht das nicht sofort, sondern man braucht einen zeitlichen Abstand. Das ist auch völlig in Ordnung! Schafft man es dann aber, die Geschehnisse auf Papier zu bringen, fühlt man sich befreit. Man hat es losgelassen. Dadurch versinkt man weniger leicht in grüblerische Gedanken.

3. Depressive Verstimmungen werden gelindert

Wer Dinge klar benennt und niederschreibt, grübelt weniger, was dazu führt, dass depressive Verstimmungen gelindert werden. Viele Therapeuten halten deswegen ihre Patienten dazu an, ein Tagebuch zu führen.

4. Das Immunsystem wird gestärkt

In Studien konnte gezeigt werden, dass durch das expressive Schreiben das Immunsystem gestärkt wird, schreibende Probanden hatte eine höhere Anzahl an Killerzellen, die für die Abwehrkräfte wichtig sind. Auch die Wundheilung scheint durch das Schreiben angeregt zu werden.

5. Weniger Stress und besserer Schlaf

Schreibt man, sinkt der Cortisolpegel im Blut nachweislich. Schreiben senkt den Blutdruck, entspannt und sorgt so auch für einen besseren Schlaf. Auch Schmerzen können gelindert werden. So ergaben Untersuchungen, dass bei Rheumapatienten durch das regelmäßige Schreiben die Schmerzen zurückgingen.

6. Man wird leistungsfähiger

Schreibt man Erlebnisse nieder, muss man sich nicht die ganze Zeit im Kopf damit auseinandersetzen. Das bedeutet eine Entlastung des Arbeitsgedächtnisses, mit dem angenehmen Effekt, dass man leistungsfähiger wird, da man seine Kapazitäten zur Gänze nutzen kann, ohne über Vergangenes nachzugrübeln.

7. Man wird offener

Studien konnten zeigen, dass Menschen, die schreiben, offener für ihre Mitmenschen sind und toleranter. Wer Tagebuch führt, sucht demnach verstärkt den Kontakt zu seinen Mitmenschen (vielleicht damit man etwas Schönes in sein Tagebuch schreiben kann?) und ist auch anderen Meinungen gegenüber aufgeschlossener.

8. Distanz und Perspektivenwechsel

Wer schreibt, ändert seinen Blickwinkel. Man gewinnt Distanz zum Erlebten und kann es objektiver bewerten. Das ist hilfreich beim Verarbeiten von Erlebnissen. Auch erkennt man, dass Dinge oft nicht so wichtig sind, wie sie anfangs scheinen. Wer heute noch unter schlimmstem Liebeskummer leidet, kann morgen schon wieder frisch verliebt sein. Ist man aber in der momentanen Emotion gefangen, erkennt man oft nicht, dass alles immer im Wandel ist und nichts bleibt.

9. Man wird dankbarer und glücklicher

Wer täglich einige Dinge notiert, für die er dankbar ist, wird sich so oft erst wirklich bewusst, wie viel Schönes es eigentlich auf der Welt gibt. Dankbarkeit zu empfinden, die kleinen Dinge im Leben zu schätzen und sich darüber klar zu werden, wie wertvoll Familie und Freunde sind, verleiht ein tiefes Gefühl von Glück und Zufriedenheit.

10. Man erinnert sich an Details

Wer weiß aus dem Stegreif, was er genau heute vor einem Jahr gemacht hat? Ist es kein Feiertag wie Weihnachten, sondern ein normaler Werktag, werden wohl die meisten diese Frage nicht beantworten können. Wer jetzt aber Tagebuch geführt hat, kann einfach schnell nachlesen und weiß sofort Bescheid. Angeregt durch das Geschriebene, fallen einem dann auch gewiss noch mehr Details ein, die man gar nicht aufgeschrieben hat. So schenkt einem ein Tagebuch Erinnerungen an geliebte Menschen, die vielleicht nicht mehr sind, an den kribbelnden Anfang einer Beziehung oder zeigt, wie man selbst vor einigen Jahren war, wie sehr man sich entwickelt hat und dass man darauf auch stolz sein kann.

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