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Landesveterinärdirektor Josef Schöchl zeigt ein Röntgenbild des Bärenschädels.
Das Tier weist massive Verletzungen auf, darunter eine Schädelfraktur. Im Bild: Landesveterinärdirektor Josef Schöchl.
Das Tier weist massive Verletzungen auf, darunter eine Schädelfraktur. Im Bild: Landesveterinärdirektor Josef Schöchl.
Land Salzburg/Melanie Hutter

Zug-Crash: Bär auf Gleisen wurde nicht erschossen

25.05.2023 um 15:02, Simone Reitmeier
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Obduktion und Röntgenbilder deuten darauf hin, dass der Bär durch den Zusammenprall mit dem Zug gestorben ist. Schusswunden konnten keine gefunden werden.

Am Dienstagmorgen ist in Salzburg ein toter Bär auf der ÖBB-Strecke zwischen Schwarzach und Lend auf den Gleisen gefunden worden. Erste Ermittlungen deuteten auf eine Kollision hin. An Stammtischen und in Sozialen Netzwerken wurden aber rasch Stimmen laut, dass das Tier drapiert und "wie hingelegt" aussieht.

>>> Bär von Zug erfasst und getötet

Todesursache geklärt

Der Kadaver ist von Mitarbeitern des Forschungsinstituts für Wildtierkunde an der Vetmeduni Wien "eingehend untersucht" worden, heißt es von Seiten des Landes Salzburg. Ein besonderes Augenmerk wurde daraufgelegt, ob womöglich eine andere Todesursache als die Kollision mit dem Zug infrage kommen könnte.

Das Tier ist eindeutig nach dem schweren Zusammenprall verendet. Eine andere Todesursache oder auch eine illegale Tötung kann ausgeschlossen werden.

Josef Schöchl, Landesveterinärdirektor
Der tote Bär, der in Salzburg auf den Gleisen gefunden wurde.
Der tote Bär wurde am Dienstagmorgen in Salzburg entdeckt.

Keine Spur von Schusswunden

Röntgenaufnahmen deuten auf mehrfache schwere Verletzungen hin: massive innere Blutungen im Brust- und Bauchbereich, Serienrippenbrüche, ein Bruch der Wirbelsäule und eine Schädelfraktur. Dass der Bär erschossen wurde, kann ausgeschlossen werden.

Es gibt zum Beispiel keinerlei Hinweise auf Schusswunden.

Josef Schöchl, Landesveterinärdirektor

Jung, männlich, 111 Kilogramm

Durch die Untersuchung sind weitere Details zum Tier ans Tageslicht gekommen. Wie bereits vermutet, handelt es sich um einen Europäischen Braunbären. Es war ein junges, erwachsenes Tier, das 111 Kilogramm Körpergewicht auf die Waage brachte.

>>> Messner: So verhält man sich bei einer Bären-Begegnung

Ist es jener Bär, der am Untersberg gesehen wurde?

Nach wie vor unklar ist, um welches Tier es sich handelt. Die Ergebnisse der DNA-Analyse werden erst für nächste Woche erwartet. Sie sollen Rückschlüsse auf bestätigte DNA-Analysen von Bären, die zuletzt an anderen Orten entnommen wurden, zulassen.

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