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Ein europäischer Wolf mit grauem Fell blickt direkt in die Kamera, im Hintergrund unscharfer Wald.
Ein Wolf hat bei Utrecht in den Niederlanden einen sechsjährigen Buben angegriffen.
Ein Wolf hat bei Utrecht in den Niederlanden einen sechsjährigen Buben angegriffen.
Willy Mobilo / iStock

Wolf zerrt Kind (6) in Wald

01.08.2025 um 10:43, Stefanie Hermann
2 min read
Ein Wolf hat im Wald bei der Pyramide von Austerlitz, Niederlande, gezielt ein Kind attackiert. Behörden vermuten den Problemwolf Bram hinter der Attacke.

Inhaltsverzeichnis

In einem Waldgebiet nahe der Pyramide von Austerlitz östlich von Utrecht hat ein Wolf am Mittwochmorgen ein Kind attackiert. Der sechsjährige Bub spielte nur wenige Meter von seinen Eltern entfernt, als das Tier aus dem Unterholz hervorkam, ihn packte und in Richtung Wald zog. Das Kind wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht, konnte jedoch nach ambulanter Behandlung am selben Tag wieder nach Hause entlassen werden.

Angriff aus nächster Nähe

Laut Angaben der Eltern befand sich der Bub mit seiner Familie auf einem Spaziergang im Naherholungsgebiet. Das Tier – mutmaßlich ein Wolf – näherte sich offenbar lautlos und griff das Kind gezielt an. Es packte den Buben unter der Achsel und zog ihn ins Unterholz. Dabei erlitt das Kind Bissverletzungen, Kratzwunden am Rücken und Hautabschürfungen. Der Angriff ereignete sich im Bereich von Landgoed Den Treek, einem bei Ausflüglern beliebten Waldgebiet.

Rettung durch Erwachsene

Mehrere Erwachsene, darunter die Eltern des Kindes, reagierten sofort. Sie schlugen mit Stöcken auf den Wolf ein, woraufhin das Tier von dem Bub abließ und sich zurückzog. Der Notruf wurde verständigt, ein Rettungsteam brachte den Verletzten ins Universitätsklinikum Utrecht. Dort wurden die Wunden genäht, das Kind konnte nach kurzer Beobachtung entlassen werden.

Problemwolf „Bram“ im Verdacht

Nach ersten Einschätzungen handelt es sich bei dem angreifenden Tier vermutlich um einen bekannten Wolf mit der Kennung GW3237m, in der Region unter dem Namen „Bram“ bekannt. Das Tier ist seit 2023 im Utrechter Raum aktiv und bereits mehrfach durch Angriffe auf Nutztiere aufgefallen. DNA-Proben sollen nun klären, ob es sich tatsächlich um Bram handelt. Die Gemeinde Woudenberg warnt unterdessen eindringlich vor weiteren Waldbesuchen mit Kindern oder Hunden. Die Provinz Utrecht verhängte ein nächtliches Betretungsverbot für das betroffene Gebiet.

Steigende Zahl von Vorfällen

In den Niederlanden sind seit 2019 wieder feste Wolfsrudel nachgewiesen. Die Zahl der Sichtungen und Zwischenfälle – insbesondere mit Nutztieren – ist seither gestiegen. Angriffe auf Menschen sind äußerst selten, aber nicht ausgeschlossen, wie der aktuelle Vorfall zeigt. Bei einer Wolfsbegegnung soll man ruhig bleiben, Kinder in den Arm nehmen, sich langsam zurückziehen, nicht schreien und nicht weglaufen. Bei aggressivem Verhalten laut rufen, in die Hände klatschen oder mit Gegenständen gestikulieren.

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