Weißer Hai in Adria gefangen: Wie gefährlich ist das Baden?
- Weißer Hai vor Montenegro
- Nach Beweisfoto wieder freigelassen
- Dritte Sichtung in 30 Jahren
- Selten, aber kaum gefährlich
Mit diesem Fang hatte Gojko Mitrovic nicht gerechnet. Rund zwölf Kilometer vor der Küste Montenegros zog der erfahrene Fischer am Montagmorgen ein ungewöhnliches Tier aus der Tiefe. In 115 Metern Tiefe hatte sich ein, in der Adria äußerst selten vorkommender, Weißer Hai im Netz verfangen.
Weißer Hai vor Montenegro
Der Fundort liegt weit entfernt von touristischen Stränden. Wie das Institut für Meeresbiologie der Universität Montenegro in Kotor mitteilte, handelte es sich um ein junges Exemplar des Großen Weißen Hais (Carcharodon carcharias). Die Sichtung erfolgte im offenen Meer, in großer Tiefe und damit außerhalb der üblichen Badezonen.
Nach Beweisfoto wieder freigelassen
Anstatt das seltene Tier zu behalten, hat Mitrovic ein Foto des Meeresjägers gemacht und ihn umgehend wieder freigelassen. Das Bild wurde an das Institut übermittelt, das den Fang dokumentierte und bestätigte. Diese Entscheidung gilt unter Forschern als positives Beispiel für artgerechten Umgang. Im Mittelmeer gilt die auch als "Menschenhai" bekannte Art als vom Aussterben bedroht.
"In den meisten Mittelmeerländern, darunter auch in Montenegro, ist der gezielte Fang des Weißen Hais verboten", so das Institut in einem Facebook-Posting. Die Art sei durch das Gesetz über den Schutz bestimmter Pflanzen- und Tierarten (Amtsblatt RCG, Nr. 76/2006) sowie durch die Verordnung über Fangverbote bestimmter Altersklassen von Fischen und anderen Meeresorganismen (Amtsblatt CG, Nr. 26/2015) geschützt.
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Gepostet von Institut za biologiju mora / Institute of Marine Biology am Montag, 23. Juni 2025
Dritte Sichtung in 30 Jahren
Weiße Haie gehören zwar natürlicherweise zum Mittelmeer, werden in der Adria jedoch kaum gesichtet. Gerade einmal zwei andere Begegnungen wurden über die letzten drei Jahrzehnte dokumentiert. Dabei ist die letzte noch gar nicht so lange her. 2023 vor der kroatischen Küste verlief sie deutlich weniger glücklich für das Tier: Der gefangene Hai landete damals auf der Speisekarte eines Fischrestaurants.
Selten, aber kaum gefährlich
Trotz ihres furchterregenden Rufs gelten Weiße Haie als kaum gefährlich für den Menschen. Laut Institut gab es in der Adria seit 1974 keinen tödlichen Angriff mehr. Der letzte bekannte Vorfall ereignete sich 2008, als ein Taucher mit frisch gefangenem Fisch einen Hai anlockte – er überlebte. Das Institut rät dennoch zu Vorsicht: Nicht im Morgengrauen schwimmen, Abstand zu Fischereiaktivitäten halten und stets nahe an der Küste bleiben. Die Gefahr, dann einem Hai zu begegnen, sei laut Experten „praktisch null“.