Mordfall Jennifer S.: "Da muss jemand geholfen haben!"
Inhalt
- „Da muss jemand geholfen haben“
- Antrag auf Tatrekonstruktion
- Ex-Freund gestand Mord
- Gewalt: Hier bekommen Sie Hilfe
Im Fall der 2018 getöteten Jennifer S. mutmaßt der Anwalt von Jennifers Mutter, Andreas Schweitzer, dass der mordverdächtige Ex-Freund einen Komplizen beim Transport der Toten gehabt haben könnte. Er begründete seinen Verdacht mit dem Gewicht der Leiche und der Kiste, in der sie beseitigt wurde, und stellte daher einen Antrag auf Tatrekonstruktion. Fast acht Jahre nach dem Verschwinden der 21-jährigen Wienerin gilt der Fall als geklärt.
„Da muss jemand geholfen haben“
Schweitzer bestätigte auf APA-Anfrage einen "Krone"-Bericht am Samstag, wonach er Zweifel daran hat, dass der Verdächtige nach der Tat selbst gehandelt hat: "Alles ist noch im Ermittlungsstadium, aber wenn man sich die Truhe mit gewissen Maßen vorstellt und dass Jennifer mehr als 60 Kilogramm hatte und er sie dann vom ersten Stock runter und ins Auto brachte, dann ist es eher unwahrscheinlich. Da muss ihm jemand geholfen haben, das kann er nicht alleine." Der Verdächtige habe selbst angegeben, dass die Kiste ziemlich unhandlich gewesen sei, sie soll laut Schweitzer rund 18 Kilogramm gewogen haben. "Nicht nachvollziehbar" ist für ihn auch, dass die große Kiste in den kleinen Wagen des Ex-Freundes passte.
Antrag auf Tatrekonstruktion
Es sei daher wichtig zu klären, wie sich der Mann nach der Tat verhalten habe. Er stellte daher bei der Staatsanwaltschaft und dem Gericht den Antrag auf eine Tatrekonstruktion. Sie könnte noch vor Jahresende, spätestens aber Anfang 2026 stattfinden, meinte Schweitzer.
Ex-Freund gestand Mord
Jennifer S. galt seit 21. Jänner 2018 als abgängig. Ihr heute 32-jähriger Ex-Freund gestand, dass es am Morgen des 22. Jänner einen Streit gegeben habe, weil sie endgültig mit ihm Schluss machen wollte. Er habe sie dann von hinten gepackt und gewürgt, bis sie leblos am Boden lag. Die Leiche schaffte er dann in einem Koffer aus der Wohnung und brachte sie zunächst zu einem Feldweg bei Großweikersdorf (Bezirk Tulln). Zwei Monate später brachte er die sterblichen Überreste auf den Truppenübungsplatz Allentsteig. Der Tatverdächtige befindet sich in U-Haft.
Gewalt: Hier bekommen Sie Hilfe
Hilfeangebote des Vereins AÖF: Die Frauen-Helpline gegen Gewalt 0800/222-555 steht rund um die Uhr, mehrsprachig, anonym und kostenlos allen Frauen, Angehörigen und Interessierten zur Verfügung: www.frauenhelpline.at ; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at
Die Wiener Polizei ist Ansprechpartner für Personen, die Gewalt wahrnehmen oder selbst Opfer von Gewalt sind. Der Polizei-Notruf ist unter der Nummer 133 jederzeit erreichbar. Die Kriminalprävention des Landeskriminalamt Wiens bietet darüber hinaus persönliche Beratungen unter der Hotline 0800/216346 an.
Weitere Anlaufstellen für Gewaltopfer: Gewaltschutzzentrum Wien: https://www.gewaltschutzzentrum.at/wien/ 01/585-32-88 - 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 - Wiener Frauenhaus-Notruf 057722 - Österreichische Gewaltschutzzentren: 0800/700-217)
Onlineberatung HelpChat „Halt der Gewalt” (tägl. 18-22 Uhr und jeden Fr. von 9-23 Uhr): https://haltdergewalt.at)