Brandlöcher in Kleidung: Wanderer von Blitz getroffen
Trotz Gewitterwarnung haben sich am Samstag zwei deutsche Touristen zu einer Wanderung in der Böhmischen Schweiz (Tschechien) aufgemacht. Die riskante Unternehmung wurde den beiden zum Verhängnis: Zwischen Tisa und Rájec wurden sie von einem Unwetter überrascht und vom Blitz getroffen.
Fehler: Schutz unter Baum gesucht
Die beiden Deutschen – eine Frau und ein Mann – suchten laut Informationen der tschechischen Bergrettung Schutz unter einem Baum. Als dort ein Blitz einschlug, wurden auch die beiden Wanderer getroffen. Eine weitere Wandergruppe – ebenfalls Deutsche – entdeckte die Schwerverletzten wenig später, alarmierte sofort die Einsatzkräfte und brachte die beiden zum nächstgelegenen Rastplatz.
Verbrennungen im Brustbereich
„Nach einer ersten Untersuchung stellten wir bei beiden Wanderern Verbrennungen im Brustbereich fest“, erläutert Miroslav Račko, Leiter der hiesigen Bergrettung. Brandlöcher in der Kleidung würden eindeutig auf einen Blitzeinschlag hindeuten. „Der Mann klagte unter anderem über starke Schmerzen im Gesicht und eine Sehstörung auf einem Auge“, so Račko. Nach einem ersten medizinischen Check vor Ort wurden die verletzten Wanderer schnellstmöglich in ein nahegelegenem Spital für weitere Untersuchungen eingeliefert.
Zásah bleskem v Krušných horách. V sobotních odpoledních hodinách zasahovala Horská služba v Krušných horách ve...
Gepostet von Horská služba ČR - oficiální stránka am Samstag, 3. Mai 2025
Gewitter am Berg: So verhält man sich
Grundsätzlich gilt: Vor jeder Wanderung den aktuellen Wetterbericht checken. Im Zweifelsfall sollte man Vorsicht walten lassen und die Tour entweder entsprechend abkürzen oder darauf verzichten. Ist man unterwegs und beobachtet eine beunruhigende Wolkenbildung, sollte man die Wanderung abbrechen und ins Tal absteigen. Wird man dennoch von einem Unwetter überrascht, sollte man sich wie folgt verhalten, um einen Blitzschlag zu vermeiden:
- Schutzhütten oder Biwakschachteln aufsuchen und das Gewitter aussitzen.
- Grate und Rücken, alleinstehende Erhebungen wie Gipfelkreuze, Masten und einzelne Bäume sofort verlassen.
- Drahtseilversicherte Passagen und Wasserläufe verlassen.
- Wandergruppen sollten sich verteilen.
- Mulden und wenig exponierte Geländeformen suchen.
- Achtung bei Felsnischen bzw. -höhlen: mindestens 1,5 Meter Abstand zur Felswand halten.
- Auf offenen Flächen ohne Unterschlupf (z. B. Almwiesen oder Hochebenen): Kauerstellung mit geschlossenen Beinen einnehmen und auf eine isolierende Unterlage (z. B. Rucksack oder Kletterseil) hocken.
- Metallgegenstände (Eispickel, Steigeisen etc.) in sicherem Abstand ablegen.
- Wer mitten im Klettersteig festsitzt: Gesichert bleiben – nach Möglichkeit an einer Eisenklammer, nicht am Drahtseil. Die Sicherung sollte unterhalb des Herzens verlaufen.