Naturschutz: Strand am Gardasee gesperrt
Inhaltsverzeichnis:
- Mitten im Hochsommer: Gardasee-Sperre
- Sperre für Naturschutz: Fischart bedroht
- Konsequenzen Urlauber: Strafen bei Missachtung
- So reagiert die Gemeinde: Umweltschutz vor Tourismus
- Blick in die Zukunft: Jährliche Sperren möglich
Mitten im Hochsommer ist am nordwestlichen Ufer des Gardasees ein beliebtes Strandstück gesperrt worden. Rund 20.000 Quadratmeter Uferzone im Naturschutzgebiet Val di Gola in der Gemeinde Riva del Garda dürfen seit Juli weder von Spaziergängern, Badegästen noch von Booten genutzt werden. Die Sperre soll bis Oktober aufrecht bleiben.
Sperre für Naturschutz: Bedrohte Fischart
Grund für diese weitreichende Maßnahme ist eine kleine, aber bedeutende Fischart: die Alborella, auch Ukelei, Laube oder Zwiebelfisch genannt. Dieser etwa 15 Zentimeter lange Süßwasserfisch aus der Karpfenfamilie zog früher in großen Schwärmen durch den Gardasee. In den letzten Jahrzehnten ist der Bestand dramatisch eingebrochen. Für den Alborella, der sich bevorzugt in Ufernähe fortpflanzt, sind Badebetrieb und Schiffsverkehr erhebliche Störfaktoren. Die Sperre soll die Laichbedingungen verbessern und damit einen Beitrag zum Erhalt der bedrohten Art leisten.
Konsequenzen für Urlauber: Strafen bei Missachtung
Die Maßnahme betrifft nicht nur Schwimmer, sondern vor allem Freizeitkapitäne, die ihre Boote im Gardasee steuern. Wer das Verbot missachtet und trotzdem ins Wasser springt oder mit dem Boot in die gesperrte Zone fährt, muss mit herben Strafen rechnen. Eine Missachtung kann mit zwischen 50 und 300 Euro zu Buche schlagen.
Anders als in früheren Berichten behauptet, liegt der Strandabschnitt nicht in der Gemeinde Limone direkt, sondern betrifft das angrenzende Schutzgebiet Val di Gola, das zwischen Riva del Garda und Limone liegt und zu Riva del Garda gehört.
Das Areal zählt zu den wenigen natürlichen Strandabschnitten am Westufer des Trentiner Gardasees, erstreckt sich über etwa 500 Meter, umfasst rund 20.000 Quadratmeter Fläche und ist ausschließlich über den See erreichbar.
So reagiert die Gemeinde: Umweltschutz vor Tourismus
Die Sperre wurde auf Empfehlung der lokalen Umweltbehörden hin beschlossen. Die Mini-Auszeit sei ein wichtiger Baustein, um das fragile Ökosystem langfristig zu sichern. Neben der bedrohten Alborella sollen auch andere Fischarten, Wasservögel und die empfindliche Ufervegetation von der ungestörten Zeit profitieren.
Blick in die Zukunft: Jährliche Sperren möglich
Tatsächlich ist es nicht das erste Mal, dass dieser Abschnitt des Gardasees gesperrt wurde. Schon in den vergangenen Jahren hat man immer wieder zeitlich begrenzte Zutrittsverbote ausgesprochen, um den Bestand der Alborella zu stabilisieren und das ökologische Gleichgewicht zu erhalten. Es ist daher durchaus möglich, dass sich solche Schutzmaßnahmen künftig jährlich wiederholen.
Anmerkung der Redaktion
In einer früheren Version wurde berichtet, dass es sich bei dem gesperrten Ufer um einen Strandabschnitt in der Gemeinde Limone sul Garda handelt. Tatsächlich ist ein Abschnitt im Val di Gola in der Gemeinde Riva del Garda betroffen. Der Fehler wurde korrigiert. (Aktualisiert am 13.07.2025, 08:25 Uhr)