Regenchaos auf Urlaubsinsel: Flughafen steht still
- Regenmassen auf Mallorca und Ibiza
- Flughafen unter Wasser
- Stromausfälle und Einsätze
- Alarmstufe Rot am Festland
- Regen zieht nach Italien weiter
Sturmtief „Alice“ hat das Leben auf den Balearen lahmgelegt. Auf Ibiza sind sintflutartige Regenmengen gefallen, Straßen verwandelten sich in Flüsse, der Flugverkehr ist auf Ibiza und Mallorca zusammengebrochen. Auch am spanischen Festland standen ganze Städte unter Wasser.
Regenmassen auf Mallorca und Ibiza
Seit Donnerstag tobte über dem westlichen Mittelmeer ein Tiefdrucksystem. Der staatliche Wetterdienst AEMET meldete auf Ibiza bis zu 120 Liter Regen pro Quadratmeter. Binnen einer Stunde prasselten 60 Liter auf den Flughafen der Insel. Straßen standen unter Wasser, Autos trieben zwischen Palmen, Videos aus den Netzwerken zeigen überflutete Plätze. Das Tief trägt den Namen „Alice“. Es war die zweite Starkregenfront in nur zwei Wochen.
Flughafen unter Wasser
Der Flughafen auf Ibiza hat den Betrieb am Samstag zwischen 18 Uhr und 19:20 gestoppt. Das Wasser stand auf der Startbahn, ist durch Öffnungen im Boden gedrungen. Der Betreiber Aena meldete 24 gestrichene Flüge, je zwölf Ankünfte und Abflüge. Auch auf Mallorca fielen insgesamt 19 Verbindungen aus. Reisende warteten stundenlang in überfüllten Hallen. In Palma traf es vor allem die Innenstadt. Der balearische Notdienst registrierte 38 Überschwemmungen auf Ibiza und acht auf Mallorca.
Noche complicada en Los Alcázares y San Javier, con inundaciones y decenas de rescates de las fuerzas de seguridad y protección civil.
Imágenes de @guardiacivil de un rescate esta noche en la Avenida del Mirador de San Javier pic.twitter.com/CStr73eXmE— SER Murcia (@SER_Murcia) October 11, 2025
Stromausfälle und Einsätze
Auf Formentera schlug ein Blitz in eine Stromleitung ein. 576 Haushalte blieben ohne Strom. Auch auf Menorca, Ibiza und Mallorca fielen Leitungen aus. Etwa 300 weitere Anschlüsse waren betroffen. Soldaten vom Festland halfen, das Wasser aus Kellern zu pumpen. Behörden forderten die Bevölkerung auf, zu Hause zu bleiben. „Unnötige Wege vermeiden“, lautete die Anweisung der Inselregierungen.
Alarmstufe Rot am Festland
Im Osten Spaniens ist „Alice“ auf die Regionen Valencia und Murcia. In Carcaixent hat die Wetterbehörde Avamet binnen einer Stunde 110 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. In Murcia rief die Regierung kurzzeitig Alarmstufe Rot aus. Regionalpräsident Fernando López Miras warnte: „Unnötige Fahrten vermeiden und vorsichtig sein.“ Feuerwehrleute retteten Anwohner aus überfluteten Häusern. Bürgermeister Mario Pérez Cervera forderte die Menschen in Los Alcázares auf, in obere Stockwerke zu flüchten. Tote gibt es nicht.
Regen zieht nach Italien weiter
Am Montagmorgen beruhigte sich die Lage auf den Balearen. Während die Aufräumarbeiten beginnen, verschiebt sich das Tief weiter nach Osten. Laut Deutschem Wetterdienst verlagert sich die kalte Luftmasse Richtung Italien. Meteorologe Sebastian Schappert erklärt: „Der große Temperaturunterschied zwischen warmem Mittelmeer und kalter Höhenluft labilisiert die Atmosphäre.“ Ab Mittwoch drohen auch in Süditalien Gewitter und neue Fluten.