Tupperware: Kultdose kommt zurück, aber ...
Inhaltsverzeichnis
- Vom Küchenstar zum Sanierungsfall
- Meston wagt Neustart mit Tupperware
- Neues Sortiment von Tupperware
- Hier gibt es Tupperware zu kaufen
Ein Jahr nach der Insolvenz ist die Marke Tupperware zurück auf dem europäischen Markt. Der französische Unternehmer Cédric Meston wagt mit Partnern den Neustart und bringt die bekannten Frischhaltedosen in fünf Ländern erneut in den Direktvertrieb.
Das Insolvenzverfahren in Frankreich ist abgeschlossen, der gerichtlich genehmigte Sanierungsplan in trockenen Tüchern. 20.000 Verkaufsberater und -beraterinnen sollen den Direktvertrieb erneut in Gang bringen. Das Ziel: 100 Millionen Euro Umsatz bis Jahresende. Der Neustart umfasst nicht nur ein neues Sortiment, sondern auch eine runderneuerte Logistik und Vertriebsstruktur.
Vom Küchenstar zum Sanierungsfall
Tupperware galt über Jahrzehnte als Inbegriff für haltbare Plastikdosen. Das 1946 gegründete US-Unternehmen wurde mit dem Konzept der Tupperpartys zum Global Player. Gastgeberinnen verkauften die bunten Schüsseln aus dem eigenen Wohnzimmer heraus. Der Erfolg hielt, das Unternehmen aber zu lange am Ursprungskonzept fest.
Statt Vertriebskanäle auszubauen, wurde der Onlinehandel nicht nur sträflich ignoriert, sondern über Jahre sogar gänzlich negiert. Erst 2022 begann Tupperware, Produkte über Plattformen wie Amazon zu verkaufen und auch in den stationären Handel zu bringen. Für das Unternehmen war es zu diesem Zeitpunkt bereits zu spät, neue Absatzwege zu erschließen: Im Vorjahr musste die US-Mutter Insolvenz anmelden, in Österreich folgte die Tupperware GmbH im Oktober 2024.
Meston wagt Neustart mit Tupperware
Der Tupperware-Neustart liegt nun in der Hand von Cédric Meston, Unternehmer und Mitgründer der pflanzenbasierten Lebensmittelmarke HappyVore. Im März 2025 übernahm der 31-Jährige mit Geschäftspartnern die französische Tupperware-Tochter.
Meston setzt auf Schnelligkeit, klare Ziele und modernes Marketing. Die gesamte Infrastruktur wurde von der Logistik bis zum Vertrieb von Grund auf neu aufgebaut. Der Fokus liegt künftig auf einem digitalen und zugleich persönlichen Verkaufserlebnis. Die Rückkehr zu alten Stärken wie der Beratung wird mit neuen Kanälen kombiniert.
Neues Sortiment von Tupperware
Tupperware bleibt seinem Markenkern treu, erfindet sich im Sortiment vorsichtig neu. Neben den bekannten Kunststoffdosen gibt es jetzt auch Produkte aus Edelstahl, Glas und recyceltem Kunststoff.
Damit reagiert das Unternehmen auf Kritik an Einwegplastik und den Wandel in vielen Küchen weltweit. Zielgruppe sind einerseits weiter Haushalte mit Sinn für Ordnung, Langlebigkeit und Frische. Mit den Neuzugängen im Sortiment will man zudem Kunststoffkritikern den Wind aus den Segeln nehmen. Nachhaltigere Materialien und zeitgemäßeres Design sollen neue Käuferschichten erschließen.
Hier gibt es Tupperware zu kaufen
Verkauft wird künftig wieder über das bewährte Direktvertriebsmodell. Frankreich, Deutschland, Belgien, Italien und Polen sind beim Comeback dabei, Österreich bleibt vorerst außen vor.
Offiziell heißt es, man wolle sich auf Märkte konzentrieren, wo die Marke noch besonders stark sei. Ein späterer Einstieg in Österreich wird jedoch nicht ausgeschlossen. Wer dennoch nicht auf seine Tupper-Dosen verzichten will, dürfte künftig im Onlinehandel fündig werden.