Torre dei Conti: Wahrzeichen in Rom eingestürzt
- Einsturz im Herzen Roms
- Rettung unter Lebensgefahr
- Zweiter Einsturz erschwerte Einsatz
- Politik und Denkmalschutz unter Druck
- Ein Turm mit bewegter Geschichte
- Sperrzone in der Ewigen Stadt
Mitten im Zentrum der Ewigen Stadt hat sich am Montagvormittag ein Drama ereignet: Nur wenige Schritte vom Kolosseum entfernt ist der mittelalterliche Torre dei Conti teilweise eingestürzt. Der Turm stand seit Monaten wegen Restaurierungsarbeiten unter einem Gerüst. Plötzlich ist ein Teil der Struktur in sich zusammengekracht. Bereits seit 2006 war der Turm für die Öffentlichkeit gesperrt und wurde im Rahmen eines vierjährigen Restaurierungsprojekts saniert, das bis 2026 dauern sollte.
Rettung unter Lebensgefahr
Bei dem Einsturz wurde ein Arbeiter unter den Trümmern eingeklemmt. Er konnte geborgen und mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden. Vier weitere Männer, die auf einer oberen Ebene gearbeitet hatten, waren nach dem Einsturz im Inneren eingeschlossen. Mithilfe einer Drehleiter und Tragen konnten sie in Sicherheit gebracht werden.
Zweiter Einsturz erschwerte Einsatz
Während die Feuerwehr noch im Einsatz war, kam es zu einem weiteren Teileinsturz. Dichte Staubwolken legten sich über die Via dei Fori Imperiali, Touristen rannten in Panik davon. Den Einsatzkräften gelang der schnelle Rückzug. Verletzt wurde niemand.
Politik und Denkmalschutz unter Druck
Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri und Kulturminister Gennaro Sangiuliano stehen nach dem Unfall unter massivem Druck. Der Vorfall hat eine landesweite Debatte über Sicherheitsstandards bei Sanierungsarbeiten an historischen Gebäuden ausgelöst.
Ein Turm mit bewegter Geschichte
Der Torre dei Conti wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts unter Papst Innozenz III. erbaut. Er diente als Familiensitz der Grafen von Segni und war einst über 50 Meter hoch. Mehrere Erdbeben im 14. und 17. Jahrhundert beschädigten das Bauwerk schwer. Übrig blieb mit einer Höhe von 29 Metern quasi nur das Fundament eines einst mächtigen Symbols römischer Geschichte.
Sperrzone in der Ewigen Stadt
Das Gebiet rund um die Kaiserforen ist derzeit weiträumig abgesperrt. Das Areal zählt zu den meistbesuchten archäologischen Zonen der Stadt und wurde aus Sicherheitsgründen vollständig geräumt. Weder Fußgänger noch Fahrzeuge dürfen passieren. Ingenieure prüfen, ob weitere Einsturzgefahr besteht. Erst wenn die Statik gesichert ist, kann die Sanierung fortgesetzt werden.