Terrorgefahr steigt: Ein Land besonders betroffen
- Terrortrend kehrt sich um
- Terrorwelle rollt über Europa
- Moderne Technologie als Brandbeschleuniger
- Attentäter werden jünger
Die neueste Ausgabe des Global Terrorism Index (GTI) sorgt für Besorgnis: Die Zahl der Länder, die Terroranschläge verzeichnen mussten, ist im vergangenen Jahr von 58 auf 66 gestiegen. Experten warnen vor einer drastischen Zunahme von Anschlägen und wachsender Gewalt. Besonders der Westen ist betroffen – hier dominieren Einzeltäter das Geschehen.
Terrortrend kehrt sich um
Während sich die Lage in den letzten zehn Jahren kontinuierlich gebessert hatte, zeigt sich nun eine beunruhigende Umkehr: Mehr Länder als je zuvor sind von terroristischer Gewalt betroffen. Die Zahl der Todesopfer durch Anschläge ist um elf Prozent gestiegen. Die vier tödlichsten Terrorgruppen haben ihre Gewalt deutlich eskaliert.
- Die Sahelzone bleibt das globale Terrorzentrum mit fast 50 Prozent der weltweiten Terroropfer. Die meisten Todesfälle durch Terrorismus gab es in Burkina Faso, Pakistan und Syrien. Burkina Faso ist für ein Fünftel aller Todesfälle weltweit verantwortlich.
- Der Islamische Staat (IS) operiert mittlerweile in 22 Ländern und bleibt die tödlichste Organisation, die im Jahr 2024 in 22 Ländern 1.805 Todesopfer forderte, eines mehr als im Jahr zuvor.
- Tehrik-e-Taliban Pakistan (TTP) ist mit einem Anstieg von 90 Prozent die am schnellsten wachsende Terrorgruppe.
- Die Anschläge im Westen haben um 63 Prozent zugenommen, Europa ist am stärksten betroffen.
- Jugendliche Attentäter: 20 Prozent der Terrorverdächtigen in westlichen Ländern sind unter 18 Jahre alt.
- Sieben westliche Länder gehören zu den 50 am meisten betroffenen Nationen.
- Antisemitismus und Islamfeindlichkeit nehmen weltweit rasant zu, vor allem in den USA.
Terrorwelle rollt über Europa
Besonders in Europa hat sich die Sicherheitslage dramatisch verschlechtert. Die Zahl der Anschläge verdoppelte sich 2024 auf 67. Deutschland ist in Europa besonders betroffen – der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt sorgt für Entsetzen. Auch in Skandinavien und den Niederlanden gab es erstmals seit Jahren wieder Terrorattacken. Dabei werden die meisten Attentate von Einzeltätern, die sich selbst radikalisiert haben, verübt. Sie machen 93 Prozent der Terrorverdächtigen aus.
Moderne Technologie als Brandbeschleuniger
Um Mitglieder zu rekrutieren und ihre Reichweite zu vergrößern, setzen terroristische Gruppen zunehmend auf moderne Technologien. Besonders der Islamische Staat Khorasan (ISK) hat sein digitales Arsenal massiv ausgebaut. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz produziert die Gruppe Videoinhalte und mehrsprachige Online-Magazine, um gezielt Anhänger zu rekrutieren. Finanzielle Mittel beschafft sie über Kryptowährungen, während verschlüsselte Messaging-Dienste zur Kommunikation und Einsatzplanung genutzt werden.
Digitale Plattformen erleichtern nicht nur die Verbreitung extremistischer Propaganda, sondern auch die Radikalisierung neuer Mitglieder.
Attentäter werden jünger
Ein Trend, der vor allem in westlichen Ländern alarmierend ist: Immer mehr Terrorverdächtige sind Teenager. In Großbritannien waren 42 Prozent aller 2024 verhafteten Terrorverdächtigen unter 18. Die Radikalisierung erfolgt häufig über soziale Medien, Online-Foren und Gaming-Plattformen.