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Weiße Schale mit schwarzen Sonnenblumenkernen vor gelbem Hintergrund und Sonnenblumenblättern; Sonnenblumenkerne von göral werden wegen erhöhter Schimmelpilz-Werte zurückgerufen.
Sonnenblumenkerne von göral werden wegen erhöhter Schimmelpilzbelastung zurückgerufen.
Sonnenblumenkerne von göral werden wegen erhöhter Schimmelpilzbelastung zurückgerufen.
Karlevana / iStock

Schimmelpilz in beliebtem Snack: Dringender Rückruf

28.11.2025 um 09:26, Stefanie Hermann
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Göral stoppt den Verkauf seiner beliebten Sonnenblumenkerne wegen des Schimmelpilzgiftes Ochratoxin A. Verbraucherschützer warnen vor Gesundheitsgefahr.

Zwei beliebte Snack-Produkte stehen derzeit im Mittelpunkt einer Rückrufaktion. Die Wuppertaler göral Vertriebs GmbH hat den Verkauf zweier Varianten schwarzer Sonnenblumenkerne gestoppt. Grund dafür ist eine Überschreitung des zulässigen Höchstgehalts für das Schimmelpilzgift Ochratoxin A, wie das Portal lebensmittelwarnung.de mitteilt.

Rückruf von Sonnenblumenkernen

Zurückgerufen werden die Dolunay Ay Cekirdegi-Sonnenblumenkerne mit Schale, jeweils in zwei Varianten:

  • Geröstet und ungesalzen, 250 Gramm (Charge L 03700604, MHD 24.08.2026)
  • Geröstet und gesalzen, 500 Gramm (Charge L 14602009, MHD 01.02.2027)

Die Produkte wurden in Bremen, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen verkauft. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen die betroffenen Packungen keinesfalls mehr verzehren. Bereits geöffnete Packungen können auch ohne Kassenbon zurückgegeben werden. Der Kaufpreis wird vollständig erstattet. Österreich ist nach aktuellen Informationen nicht betroffen.

Gefahr für Nieren und Erbgut

Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kann das Toxin Ochratoxin A bei längerer Aufnahme die Nieren schädigen.

„Mykotoxine sind für Menschen selten unmittelbar gesundheitsschädigend, können jedoch krebserregend und erbgutschädigend wirken“, warnt das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES).

Auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bestätigt diese Einschätzung. Die EU hat deshalb strenge Grenzwerte festgelegt – je nach Lebensmittel dürfen maximal zwischen zwei und 80 Mikrogramm pro Kilogramm nachweisbar sein.

Ursache noch unklar

Wie es zu den erhöhten Toxinwerten in den Sonnenblumenkernen kommen konnte, ist derzeit offen. Man arbeite „mit Hochdruck an der Klärung der Ursachen“, so die Firma göral. Häufig entstehen solche Belastungen durch Feuchtigkeit oder Temperaturschwankungen während Ernte und Lagerung.

Verbraucher sollten ihre Vorräte prüfen und bei Verdacht auf betroffene Produkte sofort reagieren. Schon im Mai 2025 waren ähnliche Fälle bekannt geworden, als ein anderer Hersteller Sonnenblumenkerne wegen erhöhter Toxinwerte zurückrief.

Was ist Ochratoxin A?

Ochratoxin A gehört zu den sogenannten Mykotoxinen – Giftstoffen, die von Schimmelpilzen der Gattungen Aspergillus und Penicillium gebildet werden. Sie können in vielen Lebensmitteln vorkommen, etwa in Getreide, Kaffee oder Trockenfrüchten. Bei regelmäßiger Aufnahme gilt das Gift als besonders gefährlich für die Nierenfunktion und wird mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht.

Quellen und weiterführende Informationen

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