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Zwei Hände mit Handschuhen halten Blutkonserve
Blutspenden ist für die SpendeInnen völlig ungefährlich.
Blutspenden ist für die SpendeInnen völlig ungefährlich.
ÖRK/ Helmut Mitter

Rotes Kreuz schlägt Alarm: Blutnotstand droht

28.06.2022 um 11:37, Andrea Schröder
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Gehen den Krankenhäusern die Blutkonserven aus? Das Rote Kreuz wendet sich mit einem dramatischen Appell an die Bevölkerung.

Der Verbrauch in den Spitälern ist hoch, die Blutspendedienste schaffen es nicht mehr, alle Bestellungen zur Gänze und zeitnah zu erfüllen.  Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer warnt:

Wir steuern auf einen noch nie da gewesenen Blutnotstand zu - die Vollversorgung ist in Gefahr.

Es werden daher dringend Blutspender und Spenderinnen aller Blutgruppen benötigt.

Harte Konsequenz

„Sinken die Lagerstände an Blutkonserven weiter, ist eine Triage in den Krankenhäusern unumgänglich. Das bedeutet, dass nur lebensnotwendige Eingriffe und Behandlungen durchgeführt werden können. Geplante, nicht lebensnotwendige Operationen müssen verschoben werden. Eine Einschränkung der Versorgung von kranken und verletzten Menschen in den Spitälern ist die harte Konsequenz“, erklärt Schöpfer. 

Kinder brauchen Blut

Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Holter, Ärztlicher Direktor des St. Anna Kinderspitals, appelliert: „Auch wir sind aktuell stark von den extrem niedrigen Blutlagerständen betroffen."

Holter weiter: "Wir versorgen hier jeden Tag junge PatientInnen, die sehr dringend auf Blutprodukte angewiesen sind, weil die eigene Blutbildung (...)  oft stark eingeschränkt ist. Nur mit Ihrer lebensrettenden Blutspende können wir die Behandlung der Kinder sicherstellen.“ 

 

Porträt
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Holter, Ärztlicher Direktor St. Anna Kinderspital

Österreicher sind "müde"

Rotkreuz-Generalsekretär Michael Opriesnig sieht vor allem einen Grund für die deutlich abnehmende Spendebereitschaft: „In den vergangenen Monaten wurde uns allen viel abverlangt. Tagtäglich sind wir mit Botschaften (...)  und den Auswirkungen weltweiter Krisen konfrontiert, die Solidarität und Unterstützung fordern."

Wir bemerken nun immer mehr, dass bei der Bevölkerung eine gewisse Müdigkeit eingetreten ist und viele Botschaften nicht mehr durchdringen. Auch die Bereitschaft zur Blutspende ist davon massiv betroffen.

Jetzt Blutspenden! 

Das Rote Kreuz appelliert daher dringend an die österreichische Bevölkerung, in den nächsten Wochen Blut zu spenden. Nur so kann ein Blutnotstand verhindert und kranken und verletzten Menschen weiterhin geholfen werden. 
„Spenden Sie jetzt Blut und retten Sie Leben! Motivieren Sie auch Ihre FreundInnen, Bekannte und Familienmitglieder zur Blutspende. Es kommt auf jede und jeden Einzelnen an, denn jeder Tropfen zählt“, so Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen RotenKreuzes.

INFO

Blutspenden können alle Personen vom 18. bis zum 70. Geburtstag, die gewisse gesundheitliche und gesetzliche Kriterien erfüllen. Zur Blutspende ist ein amtlicher Lichtbildausweis notwendig.

Alle Informationen und die nächsten Termine in Ihrer Nähe finden Sie unter www.gibdeinbestes.at sowie unter der kostenlosen Servicenummer 0800 190 190.

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