Roman Novak: Krypto-Millionär in Wüste zerstückelt
- Letzte Spur führte nach Hatta
- Ein Leben zwischen Reichtum und Verdacht
- Erpressung endete tödlich
- Internationale Fahndung nach Tätern
Wochenlang galt der russische Unternehmer Roman Novak als vermisst. Nun steht fest: Der 38-jährige Kryptomillionär und seine Ehefrau Anna sind tot. Ihre Leichen wurden Anfang November in flachen Gräbern nahe dem Dubai Desert Conservation Reserve entdeckt, zerstückelt und verscharrt.
Letzte Spur führte nach Hatta
Das Ehepaar war Anfang Oktober verschwunden. Laut dem russischen Nachrichtenportal Fontanka waren die beiden zu einem Treffen mit angeblichen Investoren nach Hatta, unweit der omanischen Grenze, aufgebrochen. Der Fahrer gab laut Polizei an, er habe sie auf einem Parkplatz abgesetzt. Von dort stiegen sie in ein anderes Fahrzeug. Danach verlor sich jede Spur.
Ein Leben zwischen Reichtum und Verdacht
Novak wurde in Russland 2020 wegen großangelegten Betrugs mit Kryptowährungen zu sechs Jahren Haft verurteilt, jedoch vorzeitig entlassen. In Dubai gründete er anschließend die Krypto-App Fintopio. Das Projekt soll in Summe rund 500 Millionen US-Dollar eingesammelt haben, bevor ihm Investoren erneut Betrug vorwarfen. Nach mehreren Klagen wurde Fintopio zeitweise eingefroren, ehe Novak versuchte, das Projekt neu aufzustellen. In sozialen Netzwerken inszenierte sich der Exil-Russe unterdessen weiter als Selfmade-Millionär mit Luxusautos, Reisen und Designerkleidung.
Erpressung endete tödlich
Ermittler gehen nach aktuellem Stand von einem "Wrench-Angriff" aus. Bei solchen versuchen Kriminelle, Kryptobesitzer unter physischem Zwang zur Preisgabe ihrer Zugangsdaten zu bewegen.
Im Fall Novak dürfte es sich um eine geplante Entführung zur Erpressung des Kryptovermögens des Paares gehandelt haben. Als Roman Novak die Herausgabe seiner digitalen Wallet-Daten verweigerte, wurde das Paar getötet. Die Täter zerstückelten die Leichen und vergruben sie im Wüstensand. Der Mord an Roman und Anna Novak ist das bislang brutalste Beispiel dieser neuen Form von Krypto-Kriminalität.
Internationale Fahndung nach Tätern
In Russland haben die Behörden ein Mordverfahren ein. Sieben Verdächtige wurden in Stawropol und St. Petersburg festgenommen – drei wegen Mordes, vier wegen Beihilfe zur Geldwäsche. Die Hauptverdächtigen stammen aus Russland und Kasachstan und sollen nach der Tat aus Dubai geflohen sein.