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Rhapsody of the Seas-Kreuzfahrtschiff im Hafen von Venedig
Das Rhapsody of the Seas-Kreuzfahrtschiff wurde zur Kulisse eines absurden Fluchtversuchs.
Das Rhapsody of the Seas-Kreuzfahrtschiff wurde zur Kulisse eines absurden Fluchtversuchs.
Ruth Peterkin/iStock

Casino-Schulden: Mann springt über Bord

13.09.2025 um 09:33, Marcel Toifl
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Wegen Casino-Schulden springt ein Mann von Bord des Kreuzfahrtschiffs Rhapsody of the Seas. Im Gepäck waren unter anderem 14.000 Dollar an Bargeld.

Ein Kreuzfahrtpassagier hat in Puerto Rico für Aufsehen gesorgt. Am letzten Tag einer siebentägigen Karibikreise sprang der Mann über Bord, als das Schiff "Rhapsody of the Seas" bereits im Hafen lag. Mit im Gepäck: über 14.000 Dollar Bargeld, zwei Handys und fünf Ausweise. Die Hintergründe lesen sich wie aus einem Kriminalroman.

Sprung im Hafen von San Juan

Am Morgen des 7. September gegen 9:14 Uhr hat der Passagier Jey González-Díaz das Kreuzfahrtschiff "Rhapsody of the Seas" verlassen – allerdings nicht über die Gangway. Während das 300 Meter lange Schiff der Reederei Royal Caribbean bereits im Hafen von San Juan festgemacht hatte und die ersten Passagiere von Bord gingen, nutzte González-Díaz den Moment und sprang über Bord. Ziel seiner Aktion war offenbar, sich der Kontrolle durch den US-Zoll- und Grenzschutz zu entziehen.

Rettung und Festnahme

Was wie eine Flucht mit Ansage wirkte, endete nach wenigen Minuten im Wasser. Zwei Jetski-Fahrer sichteten den Mann, zogen ihn aus dem Meer und brachten ihn an Land. Dort warteten bereits Zollbeamte auf ihn. Bei seiner Festnahme stellten sie einen Rucksack mit 14.600 US-Dollar in bar sicher, dazu zwei Handys und fünf Ausweisdokumente. Laut CBS News habe González-Díaz auf die Frage nach seinem vollen Namen nur geantwortet: „Wenn ihr euren Job gut machen würdet, wüsstet ihr das.”

Casino-Schulden auf "Rhapsody of the Seas"

Die Behörden vermuten ein klares Motiv. González-Díaz habe zum einen vermeiden wollen, sein Bargeld zu deklarieren und damit steuerpflichtig zu machen. Zum anderen sei er auf der Flucht vor Spielschulden gewesen. NBC News berichtet unter Berufung auf die Strafanzeige, dass der Mann bei der Reederei Royal Caribbean 16.710,24 US-Dollar Schulden angehäuft habe – „fast ausschließlich mit Casino- und Glücksspielausgaben in Zusammenhang stehend.”

Wie die "New York Times" meldet, hatte González-Díaz neben Bargeld auch mehrere Dokumente bei sich: einen US-Pass, eine Sozialversicherungskarte, eine puerto-ricanische Geburtsurkunde, einen Personalausweis aus Tennessee und seine Bordkarte. Teilweise trugen die Dokumente unterschiedliche Namen. Das wirft laut der Zeitung „weitere Fragen auf.”

Inzwischen ist gegen ihn Anklage wegen einer Bundesstraftat erhoben worden. Das Verfahren liegt beim US-Bezirksgericht für den Bezirk Puerto Rico.

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