Erbe verkauft: Red Bull verändert Besitzverhältnisse
- Dietrich Mateschitz' Erbe
- Die thailändische Yoovidhya-Familie
- Alleinerbe Mark Mateschitz
- Milliardenumsätze und Rekordzahlen für Red Bull
Rund zweieinhalb Jahre nach dem Tod von Dietrich Mateschitz verändert sich die Eigentümerstruktur beim österreichischen Energydrink-Giganten erneut. Wie Bloomberg zunächst berichtet hat, hat Red-Bull-Erbe Chalerm Yoovidhya seine langjährigen Red-Bull-Anteile von zwei Prozent an die Schweizer Treuhandgesellschaft Fides Trustees SA in Genf übertragen. Im Firmenbuch wurde der Schritt zum 20. Mai 2025 eingetragen.
Dietrich Mateschitz' Erbe
Nach dem Ableben von Dietrich Mateschitz im Oktober 2022 war das milliardenschwere Imperium klar aufgeteilt worden: 49 Prozent der Anteile gingen an die thailändische Yoovidhya-Familie, geführt über eine Holding in Hongkong. Weitere 49 Prozent erbte Mark Mateschitz, Sohn und Alleinerbe von Didi. Die verbleibenden zwei Prozent hielt bis vor Kurzem Chalerm Yoovidhya, Sohn des thailändischen Red-Bull-Mitbegründers Chaleo Yoovidhya.
Mit der nun erfolgten Übertragung der zwei Prozent an Fides Trustees verbleibt formal ein neutraler Anteil in der Schweiz. Gründer und Endbegünstigte der Übertragung wurden weder im Firmenbuch genannt noch von Fides oder Red Bull öffentlich kommentiert.
Die thailändische Yoovidhya-Familie
Die Yoovidhya-Familie zählt seit Jahrzehnten zu den wichtigsten Säulen im Red-Bull-Imperium. Gründer Chaleo Yoovidhya hatte bereits in den 1980er Jahren gemeinsam mit Mateschitz die Marke Red Bull für den internationalen Markt aufgebaut. Heute steuert die Familie ihre 49-Prozent-Beteiligung über eine Holding in Hongkong.
Laut aktuellen Schätzungen von Bloomberg liegt der Gesamtwert des Anteils der thailändischen Seite bei etwa 27,9 Milliarden US-Dollar. Öffentlich treten die Yoovidhyas kaum in Erscheinung; Entscheidungen werden diskret und abseits des Rampenlichts getroffen.
Alleinerbe Mark Mateschitz
Mark Mateschitz ist seit dem Tod seines Vaters der größte private Anteilseigner von Red Bull. Gründe Dietrich Mateschitz hat bewusst auf Stiftungsmodelle verzichtet und sein Vermögen direkt an seinen Sohn vermacht.
Der heute 33-Jährige führt darüber hinaus eigene unternehmerische Aktivitäten: Er ist Geschäftsführer der Thalheimer Heilwasser GmbH und leitet die Mark Mateschitz Beteiligungs GmbH, die unter anderem an einer Red-Bull-nahen Immobiliengesellschaft beteiligt ist. Auch in der Stiftung Wings for Life spielt er eine führende Rolle. Privat ist er mit der Kristallerbin Victoria Swarovski liiert.
Milliardenumsätze und Rekordzahlen für Red Bull
Trotz der Eigentumsverschiebungen bleibt Red Bull wirtschaftlich auf Erfolgskurs: Im Jahr 2024 wurden weltweit 12,7 Milliarden Dosen verkauft, was einem Umsatz von 11,2 Milliarden Euro entsprach. Laut Berichten lag der Gewinn im vergangenen Jahr bei rund 2,4 Milliarden Euro. Das Unternehmen beschäftigt heute über 13.500 Mitarbeiter weltweit und gilt als einer der international erfolgreichsten Getränkehersteller.