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Fotomontage: Wladimir Putin (links) und Donald Trump (rechts) jeweils mit Telefonhörer
Das Gespräch zwischen Putin und Trump ist ohne konkretes Ergebnis geblieben.
Das Gespräch zwischen Putin und Trump ist ohne konkretes Ergebnis geblieben.
ALEXEY NIKOLSKY, NICHOLAS KAMM / AFP / picturedesk.com

Trump-Telefonat enthüllt Putins wahre Pläne

20.05.2025 um 09:02, Stefanie Hermann
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Nach einem zweistündigen Telefonat mit Trump lässt Putin mit einer Aussage aufhorchen. Der Ukraine-Krieg bleibt ein diplomatischer Drahtseilakt.

US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin haben nach ihrem letzten Gespräch im Februar am Montagabend, 19. Mai 2025, erneut telefoniert. Das Telefonat zu einer möglichen Lösung im Ukraine-Krieg dauerte gut zwei Stunden. Während Putin Verhandlungsbereitschaft signalisiert hat, geben die vagen Ergebnisse des Austauschs Anlass zur Skepsis. Eine konkrete Wende im Kriegsgeschehen zeichnet sich nach wie vor nicht ab. Im Gegenteil: Putin lässt mit einer Aussage aufhorchen.

Worum es im Gespräch ging

Im Zentrum des ausgedehnten Telefonats zwischen Washington und Moskau stand vor allem die Frage, ob es einen diplomatischen Ausweg aus dem Ukraine-Krieg geben könne. Offizielle Gesprächsinhalte wurden bislang nicht veröffentlicht. Beide Seiten bestätigen jedoch, dass Waffenstillstand, Sicherheitsgarantien und territoriale Fragen angesprochen worden sind.

Trump: Gespräch „freundlich und zielführend“

Trump zeigt sich nach dem Telefonat betont optimistisch. Es sei ein „freundlicher, offener Austausch“ gewesen, bei dem „beide Seiten realistische Optionen“ geprüft hätten. Die Gesprächsatmosphäre sei gut gewesen, so Trump, ohne auf Einzelheiten einzugehen. Konkrete Bedingungen oder Details für weitere Verhandlungen nannte er nach dem Telefonat nicht. Nur so viel: "Ich denke, wir haben eine gute Chance, das zu schaffen. Ich glaube, Putin will das."

Putins: "Nützliches Gespräch"

Auch der Kreml äußerte sich nach dem Gespräch positiv. Putin habe „den Wunsch nach Dialog bekräftigt“, so eine Sprecherin des Außenministeriums. Sicherheitsinteressen Russlands seien jedoch weiterhin als "kompromisslos zu beachten". Putin lobte die „direkte Linie“ Trumps, sprach von „neuem Spielraum für politische Lösungen“ und ordnet das Gespräch generell als "nützlich" ein.

Aber: Die Ukraine müsse sich künftig „innerhalb historischer Realitäten bewegen“. Zudem pocht Putin weiterhin darauf, dass es ein Kriegsende nur mit einer Beseitigung der Wurzel des Konflikts geben können. Die Ukraine würde damit massive Gebietseinbußen hinnehmen müssen.

Nächste Schritte: Gespräche im Vatikan?

Nach Angaben der US-Regierung sollen weiterführende Gespräche unter Vermittlung des Vatikans vorbereitet werden. Vom Vatikan liegt dazu noch kein Statement vor.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich am Montag über X (vormals Twitter) zu den diplomatischen Entwicklungen geäußert. Er habe am Montag zweimal mit US-Präsident Trump telefoniert – einmal vor und einmal nach dessen Gespräch mit Putin.  Direkte Verhandlungen mit Russland seien jederzeit möglich, sagte Selenskyj. Als potenzielle Austragungsorte nannte er die Türkei, den Vatikan und die Schweiz. Entscheidend sei nun, dass Russland ebenfalls zu „ernsthaften und ergebnisorientierten Gesprächen“ bereit sei. Die USA dürfe sich jetzt nicht aus dem Friedensprozess zurückziehen. Das spiele allein dem Kreml in die Hände.

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