Einladung: Putin will Selenskyj in Moskau treffen
Wladimir Putin hat zum Ende seines viertägigen China-Aufenthalts in Peking ein Treffen mit Wolodymyr Selenskyj in Aussicht gestellt. Selenskyj könne nach Moskau kommen, sofern es die Aussicht auf „ein gutes Ergebnis“ gegeben habe. Die Gesprächsbereitschaft knüpft er an deutliche Bedingungen.
Putin droht weiter
An der Seite von Chinas Machthaber Xi Jinping und Nordkoreas Kim Jong-un hat Putin an Chinas Militärparade zum 80. Jahrestag des Siegs über Japan teilgenommen. In der abschließenden Pressekonferenz hat er sich erstmals selbst zu einem möglichen Treffen mit Selenskyj geäußert. „Ich denke, da ist ein Licht am Ende des Tunnels", sagt Putin.
Ein Gipfel sei möglich, wenn er „gut vorbereitet“ sei. Aber: „Sollten die Gespräche scheitern, werden wir unsere Aufgaben militärisch erledigen müssen.“ Ein Aussetzen der Kampfhandlungen im Vorfeld stellt er nicht in Aussicht. Im Gegenteil: „Alle Verbände der russischen Streitkräfte befinden sich an allen Frontabschnitten in der Offensive.“
US-Faktor: Trump im Hintergrund
Mit US-Präsident Donald Trump habe er über ein mögliches Treffen gesprochen. „Donald hat mich gebeten, wenn möglich, ein solches Treffen zu organisieren. Ich habe gesagt: Ja, das ist möglich“, so Putin. Nach seinen Worten könne Selenskyj, „wenn er bereit ist, nach Moskau kommen“, dann „wird ein solches Treffen stattfinden“.
Reaktion aus Kiew: „unannehmbar“
Selenskyj hat in der Vergangenheit wiederholt ein direktes Treffen gefordert, um über einen Waffenstillstand zu verhandeln. Aus Kiew gab es gestern erste Reaktionen auf die verhaltene Kreml-Einladung. "Von vornherein unannehmbare Vorschläge“ nennt Außenminister Andrij Sybiha Putins Angebot, nach Moskau zu reisen. „Putin treibt weiterhin sein Spiel mit allen, indem er bewusst unannehmbare Vorschläge macht.“ Es gebe mehrere Angebote neutraler Staaten für einen Gipfel. Selenskyj wäre bereit, dorthin sofort zu reisen. Die Einladung nach Moskau lehnt die Ukraine aber dezidiert ab.