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Plastikpferde an einem Karussell.
Die Tierschutzorganisation Peta möchte Tiermotive auf Karussells verbieten.
Die Tierschutzorganisation Peta möchte Tiermotive auf Karussells verbieten.
iStock.com/Caiaimage/Paul Bradbury

Schluss mit lustig: Peta fordert Verbot von Karusselltieren

12.02.2024 um 14:22, Simone Reitmeier
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Nun soll es Plastiktieren an Fahrgestellen an den Kragen gehen: Peta fordert ein Verbot, um Kinder nicht einem fragwürdigen Bild der Tierhaltung auszusetzen.

Eine Forderung von Peta sorgt derzeit für heftige Diskussionen: Geht es nach der Tierschutzorganisation, sollen auf Karussells künftig keine Tiere mehr zu sehen sein. Der Grund: Kindern würde mit den Plastik-, Holz- oder Porzellanfiguren ein fragwürdiges Bild der Tierhaltung vermittelt. Das stößt nicht überall auf Zustimmung.

"Zur Unterwerfung gezwungen"

In einer öffentlichen Erklärung der US-Aktivisten von Peta heißt es, auf den Fahrgeschäften seien vor allem Tiere zu sehen, die im wirklichen Leben meist zur "totalen Unterwerfung" gezwungen würden – Pferde, Delfine, Kamele oder Elefanten. Für den Ritt und die Bedürfnisse des Menschen werde ihnen alles genommen, was für sie natürlich und wichtig sei. Wenn sie ausgedient haben, landen sie laut Peta oft auf der Schlachtbank. Andere Figurendesigns, die sich nicht an lebenden Tieren orientieren, würden dieses fragwürdige Bild in der Öffentlichkeit nicht unterstützen und wären daher besser.

"Grenzt an Dummheit"

Eine Stellungnahme von einem österreichischen Schaustellerbetrieb zu bekommen, erweist sich als sehr schwierig. Nur wenige wollen über das Thema sprechen. Einer, der kein Blatt vor den Mund nimmt, ist der Vorarlberger Ewald Böhmer. "Haben die Leute wirklich nichts anderes mehr zu denken? Das grenzt an Dummheit", meint der 55-jährige Schausteller. Seit 35 Jahren ist er in der Branche tätig und weiß, wovon er spricht. Künstliche Tiere auf dem Karussell zu verbieten, sei skurril und realitätsfern. "Jedes zweite Kind streichelt die Pferde auf unseren Fahrgeschäften und bringt ihnen Futter mit. Wer so eine Forderung befürworten kann, bei dem ist der Kopf verkehrt", so Böhmer. Gerade in den aktuell schwierigen Zeiten solle man den Kindern die Karussellpferde lassen, um sie von der realen Welt ein wenig abzulenken.

Kinder lernen spielerisch

Das sieht Peta aber ganz anders. Kinder würden durch Tierdarstellungen auf Karussells und anderen Fahrgeschäften ein falsches Bild vom Umgang mit Tieren vermittelt bekommen. Und zwar, dass sie nur zur Unterhaltung und Belustigung der Menschen auf der Welt seien. "Kinder lernen spielerisch, und wenn man ihnen Respekt und Mitgefühl für alle Lebewesen beibringt, kann das helfen, eine gerechtere und mitfühlendere Welt zu schaffen", begründen die US-Tierschützer ihre Forderung.

Ein Karussell mit einem Zebra und Elefanten.
Statt Tiere solle man laut Peta mehr auf Autos und andere Fahrzeuge setzen.

Auf Autos und Sternschnuppen umsatteln

Die US-Vertretung von Peta hat einen Brief an Aaron Landrum, CEO von Chance Rides, einem der größten Hersteller von Fahrgeschäften in den USA, geschickt. Darin wird er aufgefordert, die Produktion und den Verkauf von Tiermotiven für Fahrgeschäfte einzustellen und stattdessen auf andere Motive umzusteigen. Als Beispiele nennt die Tierschutzorganisation unter anderem Autos, Flugzeuge und Raumschiffe, aber auch abstraktere Designs wie Sternschnuppen und Regenbögen. Andere Anbieter hätten laut Peta ihre Designs bereits aktualisiert und würden künftig auf Tiermotive verzichten.

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