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Unterschiedliche getestete Paprikapulver aus österreichischen Supermärkten nebeneinander hingelegt
In Paprikapulver stecken Pestizide, die in der EU längst verboten sind.
In Paprikapulver stecken Pestizide, die in der EU längst verboten sind.
Mitja Kobal/Greenpeace

Achtung, krebserregend: Diese Gewürzpulver sind giftig

19.05.2025 um 09:00, Julia Klein
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Paprikapulver aus Supermärkten ist teils mit gefährlichen Pestiziden belastet. Greenpeace schlägt Alarm und fordert ein Verbot für Giftstoffe in Lebensmitteln.

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Ein aktueller Greenpeace-Marktcheck zeigt, wie heftig Paprikapulver aus heimischen Supermärkten belastet ist. In 13 Proben wurden insgesamt 37 verschiedene Ackergifte gefunden. In zwei Fällen waren die gesetzlichen Grenzwerte deutlich überschritten.

In der EU verboten

Besonders alarmierend: Zwölf Pestizide, die in der EU verboten sind, tauchten trotzdem in den Gewürzproben auf. Dazu zählen Mittel wie Thiamethoxam, Clothianidin oder Chlorpyrifos – Substanzen, die laut Greenpeace das Nervensystem, die Fruchtbarkeit oder den Hormonhaushalt schädigen können. Auch für Bienen und Fische sind die Stoffe extrem giftig.

Marken unter der Lupe

Zwei Produkte stehen besonders im Fokus:

  • „Las Hermanas scharf“: 13-fach über dem Grenzwert beim krebserregenden Anthrachinon
  • „Kotányi Paprika scharf“: fast doppelt so viel Chlorfenapyr wie erlaubt

Greenpeace-Experte Sebastian Theissing-Matei sagt: „Die enorme Belastung aller getesteten konventionellen Paprikapulver mit wahren Pestizid-Cocktails hat auch uns überrascht. Die Gewürze enthalten Ackergifte, die etwa krebserregend sind oder das Nervensystem schädigen können.“

Bio-Produkte als Alternative

Im Test schneiden Bio-Produkte deutlich besser ab. Zwar wurde auch dort Chlorat gefunden – ein Stoff, der als Pestizid verboten ist, aber über Desinfektion oder Trinkwasser ins Pulver gelangt sein könnte.

Greenpeace fordert strengeres Verbot

Die Organisation fordert ein klares Gesetz: Was in der EU verboten ist, darf auch nicht mehr auf dem Teller landen – egal, ob die Paprika aus Spanien, Ungarn oder China kommt. Die Minister Totschnig (Landwirtschaft) und Schumann (Gesundheit) sollen auf EU-Ebene endlich durchgreifen.

Bio-Angebot und Herkunftskennzeichnung

Greenpeace will zudem mehr Bio-Angebot in den Supermärkten und klare Herkunftskennzeichnung. Paprikapulver gehört zu Österreichs beliebtesten Gewürzen – aktuell sorgt es für einen bitteren Nachgeschmack.

 

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