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Kardinal Christoph Schönborn, freundlich lächelnd mit schwarzem Barett und rotem Kardinalsrang, wird von mehreren Journalisten mit Mikrofonen und Smartphones umringt. Im Hintergrund sind Menschen und Gebäude in Rom zu sehen.
Italienische Medien haben den Namen des österreichischen Kardinals Schönborn ins Spiel gebracht.
Italienische Medien haben den Namen des österreichischen Kardinals Schönborn ins Spiel gebracht.
Hannah McKay / REUTERS / picturedesk.com

Papstwahl: Schönborn als Favorit genannt

06.05.2025 um 16:07, Stefanie Hermann
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Österreich rückt beim bevorstehenden Konklave unerwartet ins Zentrum – mit Kardinal Schönborn, der trotz Altersgrenze als Kompromisslösung gilt.

Am Mittwoch, 07. Mai, beginnt das Konklave im Vatikan. Neben prominenten Kandidaten wie Parolin oder Tagle taucht auch ein altbekannter Name auf: Kardinal Christoph Schönborn. Obwohl er mit 80 Jahren nicht mehr wahlberechtigt ist, taucht sein Name in Medienberichten immer wieder als möglicher Kompromisskandidat auf. Der ehemalige Wiener Erzbischof genießt kirchenintern nicht nur in Österreich, sondern weltweit hohes Ansehen.

Gerüchteküche um Schönborn

Schönborn ist vor Kurzem als Wiener Erzbischof zurückgetreten. Dennoch spekulieren italienische Medien über seine Chancen. In dem 80-jährigen Österreicher sehen sie einen erfahrenen Kirchenmann mit hoher theologischer Kompetenz. Nicht nur Medien, auch Amtskollegen sehen im Ex-Erzbischof Papst-Qualitäten. Alter hin oder her, so mancher Kardinal traut ihm zu, im Falle einer festgefahrenen Situation als "Papst auf Zeit" gewählt zu werden, der Übergangsfiguren miteinander versöhnt.

"Papabile surprise"

Italienische Kommentatoren verweisen auf Schönborns internationale Anerkennung, seine Rolle bei der Redaktion des Weltkatechismus und seine bewährte Vermittlerrolle in innerkirchlichen Debatten. Trotz seines Alters sei er eine "graue Eminenz", die im Falle einer Pattsituation ins Spiel kommen könnte. Auch seine Jesuitenverbindung, sein theologischer Tiefgang und seine Besonnenheit werden immer wieder hervorgehoben. Besonders in liberalen italienischen Medien wird Schönborn als "Papabile surprise" gehandelt.

Schönborn selbst zurückhaltend

Der Kardinal selbst will sich zu den Spekulationen nicht äußern. In Interviews betont er seine Dankbarkeit für das Vertrauen in der Kirche, sieht sich selbst aber nicht als Anwärter. Gegenüber österreichischen Medien hat er in jüngsten Stellungnahmen vermehrt die Vielfalt der Kardinäle und das breite Spektrum an Stimmen gelobt. "Ich bete für die rechte Wahl", hat er kürzlich in einem Interview mit der APA betont. Er gehe davon aus, dass der nächste Pontifex ein "weiser und heiliger Papst" sein werde.

Andere Namen derzeit realistischer

Tatsächlich dürfte die Wahl eines jüngeren Kandidaten deutlich wahrscheinlicher sein. Von Wettbüros werden Parolin, Tagle oder Turkson aktuell die besten Chancen attestiert.

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