Prozess-Urteil gefallen: Diddy bleibt im Knast
Inhalt
- Das Urteil im Überblick
- Strafmaß steht noch aus
- Reaktion im Gerichtssaal
- Schwere Vorwürfe
- Prozess als Medienspektakel
Der mit Spannung erwartete Prozess gegen Sean "Diddy" Combs endete am Mittwoch in New York mit einem gemischten Urteil. Die Jury sprach den einstigen Rap-Superstar in einigen Anklagepunkten schuldig, darunter der Prostitution von Frauen, während er in schwerwiegenderen Punkten freigesprochen wurde.
Das Urteil im Überblick
Die Geschworenen sahen es als erwiesen an, dass Diddy Frauen zur Prostitution gebracht hatte. In den härteren Anklagepunkten, wie der Bildung einer kriminellen Vereinigung oder dem organisierten Sexhandel, wurde Combs freigesprochen. Der 55-Jährige hatte zuvor zwar häusliche Gewalt eingeräumt, sämtliche strafrechtlichen Vorwürfe aber bestritten.
Strafmaß steht noch aus
Dem Musiker drohen bis zu 20 Jahre Haft. Ein lebenslanges Urteil, wie es bei einer Verurteilung in allen Punkten möglich gewesen wäre, ist jedoch vom Tisch. Das konkrete Strafmaß soll in den kommenden Wochen vom zuständigen Richter Arun Subramanian verkündet werden. Bis dahin bleibt Combs in Untersuchungshaft.
Reaktion im Gerichtssaal
Combs verfolgte die Urteilsverkündung mit seiner Mutter und seiner Schwester. Nach Angaben von US-Medien wirkte er zunächst angespannt, zeigte dann Erleichterung. Er bedankte sich flüsternd bei den Geschworenen, schüttelte seinen Anwälten die Hand und blickte seiner Familie in die Augen.
Schwere Vorwürfe
Die Staatsanwaltschaft warf Combs über Jahre hinweg schweren sexuellen Missbrauch und psychische Gewalt vor. Er soll ein Netzwerk betrieben haben, das gezielt junge Frauen zu Drogen- und Sexpartys gelockt und dort missbraucht habe. Mehrere Zeuginnen berichteten von wiederholten Übergriffen. Der Vorwurf der organisierten Kriminalität, ein zentraler Punkt der Anklage, konnte allerdings nicht zweifelsfrei belegt werden.
Prozess als Medienspektakel
Der Prozess wurde weltweit verfolgt, intime Details machten regelmäßig Schlagzeilen. Wie schon bei R. Kelly, Harvey Weinstein oder Bill Cosby wurde auch Diddys Fall zu einem medienwirksamen Symbolprozess der #MeToo-Ära, mit internationaler Aufmerksamkeit und öffentlicher Debatte.