Direkt zum Inhalt
Neun entführte Personen konnten von der Polizei befreit werden.
Neun entführte Personen konnten von der Polizei befreit werden.
Neun entführte Personen konnten von der Polizei befreit werden.
Elmar Gubisch/iStock.com

Blutige Schießerei: Polizei tötet 14 Kartellmitglieder

04.11.2025 um 10:05, Yunus Emre Kurt
min read
In Mexiko ist ein Feuergefecht zwischen Polizei und einem Drogenkartell eskaliert. Über ein Dutzend Menschen starben, neun Entführte wurden befreit.

Inhalt

In Mexiko ist es erneut zu einem blutigen Zwischenfall im Kampf gegen die Drogenkriminalität gekommen. Wie die Behörden am Montag (Ortszeit) bestätigten, sind im nordwestlichen Bundesstaat Sinaloa mindestens 14 mutmaßliche Mitglieder eines Drogenkartells bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet worden.

Hinterhalt unter einer Brücke

Der Sicherheitsminister von Sinaloa, Omar García Harfuch, erklärte, dass eine Polizeipatrouille in der Stadt Guasave in einen Hinterhalt geraten sei. Bewaffnete hätten sich unter einer Brücke verschanzt und plötzlich das Feuer auf die Einsatzkräfte eröffnet. „Die Beamten reagierten auf den Angriff und es kam zu einem intensiven Schusswechsel“, teilte Harfuch mit.

Nach dem Gefecht nahmen die Polizisten vier Verdächtige fest. Zudem konnten neun entführte Personen lebend befreit werden. Die Ermittler beschlagnahmten sieben Fahrzeuge, zahlreiche Waffen und taktische Ausrüstung, die offenbar von der Bande genutzt wurde.

Gewaltspirale ohne Ende

Mexiko leidet seit Jahren unter der Gewalt der Drogenkartelle. Die Regierung führt seit 2006 einen militärisch gestützten Kampf gegen den organisierten Drogenhandel, ein Konflikt, der seither das ganze Land destabilisiert hat. Nach offiziellen Angaben wurden seit Beginn des sogenannten „Drogenkriegs“ fast 450.000 Menschen getötet. Hinzu kommen Zehntausende Vermisste, die in den Wirren der Gewalt verschwunden sind.

Der Bundesstaat Sinaloa gilt als eine der Hochburgen des organisierten Verbrechens. Allein im vergangenen Jahr kamen dort über 1.700 Menschen gewaltsam ums Leben. Unter den Opfern befanden sich laut Behörden 57 Minderjährige, rund 2.000 Menschen gelten als vermisst.

Krieg im Sinaloa-Kartell

Die aktuelle Eskalation hängt auch mit internen Machtkämpfen innerhalb des berüchtigten Sinaloa-Kartells zusammen. Das Kartell wurde in den 1990er-Jahren von den berüchtigten Drogenbossen Joaquín „El Chapo“ Guzmán und Ismael „El Mayo“ Zambada gegründet.

Nach der Festnahme von „El Chapo“ im Jahr 2016 und seiner Auslieferung in die USA übernahmen dessen Söhne, bekannt als die „Chapitos“, die Kontrolle über Teile des Kartells. Doch nach der Inhaftierung von „El Mayo“ Zambada in den USA brach ein blutiger Machtkampf zwischen rivalisierenden Fraktionen aus.

Polizei und Armee unter Dauerstress

Die mexikanischen Behörden versuchen, mit massiven Polizeieinsätzen und dem Einsatz des Militärs die Kontrolle zu behalten. Doch Korruption, unzureichende Ausrüstung und die schiere Macht der Kartelle machen es schwer, dauerhafte Stabilität herzustellen.

more