Verhandlungen geplatzt: Metaller streiken
"Spitz auf Knopf", hieß es gestern gegen Ende der Verhandlungen. Letztlich hat es dann doch nicht für einen Abschluss gereicht: Auch die sechste Runde der Lohn- und Gehaltsverhandlungen der Gewerkschaften PRO-GE und GPA mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) sind nach elf Stunden zäher Verhandlungen ergebnislos geblieben.
Angebot nicht genug
Das Angebot für Lohn- und Gehaltserhöhungen lag im Schnitt bei sechs Prozent sowie einer steuerbefreiten Einmalzahlung von netto 1.200 Euro.
Aufruf zum Streik
"Es reicht", sagen dazu Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA). "Wir haben am Verhandlungstisch alles versucht. Es gibt nach einem Verhandlungsmarathon von sieben Wochen noch immer keine Bereitschaft der Arbeitgeber, ein faires Angebot für nachhaltige Lohn- und Gehaltserhöhungen auf den Tisch zu legen. Die Streikbereitschaft ist riesengroß und das bekommen sie jetzt zu spüren." In rund 200 Betrieben wird jetzt für einen Tag gestreikt.
AB SOFORT WIRD GESTREIKT. Heute wurde uns wieder kein annehmbares Angebot gemacht. Die #Metaller werden bis Freitag einen Tag pro Betrieb streiken. Das Angebot (im Schnitt 6%) weit unter der Teuerung (9,6%) kommt nicht in Frage. #Streik @gewerkschaftGPA #ProGe #Gewerkschaft pic.twitter.com/wfSd0iWv6e— Daniel Gürtler (@DMGuertler) November 13, 2023
Forderungen
Gefordert wird weiterhin eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 11,6 Prozent. Neu auf der Liste der Forderungen: die Bezahlung der Streikstunden durch die bestreikten Unternehmen und die Festlegung eines weiteren Verhandlungstermins.
Kein Verständnis von Industrie
Auf Seiten der Unternehmen hat man dafür naturgemäß kein Verständnis. Das FMTI betrachtet die Streiks als unverhältnismäßig und verantwortungslos und weist auf die Gefahr von Arbeitsplatzverlusten hin. Die Gewerkschaft hingegen ist bereit, die Streiks im Fall des Falles auch weiter auszudehnen.
Konsequenzen für Blockade
Die Blockadepolitik der Gewerkschaft sei völlig unverständlich und inakzeptabel, heißt es von Wirtschaftsseite. "Dem nun folgenden Streik werden wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln entgegentreten", sagt Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie. "Jede Form von unzulässiger Behinderung oder Blockade wird zur Anzeige gebracht. Klar ist auch, dass die Streikenden für die Zeit der Arbeitsniederlegung keinen Lohn erhalten, dafür sind jetzt die Gewerkschaften zuständig."